Grzywacz zum FCN: Ein Deal mit Weitblick

Der 1. FC Nürnberg verpflichtet Eryk Grzywacz auf Leihbasis. Ein Transfer, der an Jens Castrop erinnert und den Konkurrenzkampf im FCN-Mittelfeld verschärft.

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Foto: VfL Wolfsburg

Neuzugang für das Mittelfeld

Eryk Grzywacz ist der neue Mann für das FCN-Mittelfeld. Wie der Verein bekanntgibt, sichert sich der 1. FC Nürnberg die Dienste des Mittelfeldspielers für 1,5 Jahre bis Sommer 2026. Die BILD berichtete jedoch auch schon davon, dass der Club auch über eine Kaufoption verfügt. Durch Gespräche mit Olaf Rebbe und Miroslav Klose ist es den Verantwortlichen gelungen, den 18-Jährigen vom „Nürnberger Weg“ zu überzeugen. Olaf Rebbe beschreibt Grzywacz als „flexibel einsetzbar“, Joti Chatzialexiou als „hochtalentiert“.

„Strategisch sinnvoll“

Mit 28 Zählern befindet sich der FCN derzeit tabellarisch in einer komfortablen Situation. Auf den Relegationsplatz 3 sind es sieben Zähler Rückstand, auf Rang 16 sogar derer elf Vorsprung. Diese „ruhige“ Saison ist zudem die optimale Gelegenheit, jungen Talenten frühzeitig Spielzeit zu verschaffen – ohne, dass der Druck auf diese zu groß ist. Ähnlich formuliert es auch Sportvorstand Joti Chatzialexiou via fcn.de: „Eryk bereits jetzt im Winter auszuleihen ist ein strategisch sinnvoller Schritt, um ihn nach und nach an die 2. Liga heranführen zu können.“ Bedenkt man, dass im Sommer der ein oder andere Spieler den FCN verlassen könnte, umso sinnvoller.

Viel Qualität

Eryk Grzywacz (ausführliche Analyse hier) ist es jedoch auch zuzutrauen, schnell bei den FCN-Profis Fuß zu fassen. Der Mittelfeldspieler gehört in der U19-Bundesliga zu den stärksten Spielern auf seiner Position. Beim VfL Wolfsburg spielte er beispielsweise die meisten Pässe und verzeichnete zugleich die meisten vertikalen Ballführungen seiner Mannschaft. Quasi ein Datenmix aus Caspar Jander und Jens Castrop, wenngleich natürlich „nur“ auf Jugendniveau. Auch selbst gibt er sich selbstbewusst und hofft, möglichst schnell auf Einsatzzeit: „Ich bin von meinen Qualitäten zu 100 Prozent überzeugt und hoffe, diese so schnell wie möglich beim FCN einbringen zu können“

Konkurrenzkampf

Mit der Verpflichtung des polnischen U19-Nationalspielers ist der FCN im defensiven und zentralen Mittelfeld extrem gut besetzt. Nach der starken Leistung von Rafael Lubach gegen Darmstadt und der Rückkehr von Jens Castrop hätte Trainer Klose ohnehin schon ein gewisses Luxusproblem gehabt. Auch wenn Olaf Rebbe erwähnt, dass der Neuzugang zunächst in der U23 Einsatzzeit bekommen könnte, bringt er zweifelsfrei das Potenzial mit, um schon bald in der 2. Bundesliga seinen Abdruck zu hinterlassen. Vor allem, da er auch die Jander-Rolle vor der Abwehr spielen kann. Immerhin verzeichnet er bei der Wolfsburger U19 auch die meisten erfolgreichen Defensivaktionen.

Guter Deal

Die Verpflichtung unterstreicht erneut den guten Nürnberger Ruf bei jungen Talenten. Die Art und Weise des Deals weist dabei Parallelen zu Jens Castrop auf. Auch ihn holte man in der Wintertransferperiode und ließ ihn sukzessive in der Rückrunde an den Profifußball gewöhnen, ehe er sich zur Stammkraft entwickelte, per Kaufoption verpflichtet wurde und nun gewinnbringend nach Gladbach wechselt. Erst mal steht für Eryk Grzywacz jedoch an, „jeden Tag im Training mein Bestes zu geben und dazuzulernen“.