FC Schalke 04 2:0 1. FC Nürnberg – Analyse [hier]
SpVgg Greuther Fürth 2:1 1. FC Kaiserslautern – Niehues‘ Verletzung ändert das Spiel
Das Heimteam war im Ballbesitz in Durchgang 1 viel um Sicherheit bemüht. Das Vermeiden von Ballverlusten hatte oberste Prämisse, weshalb man lediglich den Weg über die Flügel anstatt über das Zentrum suchte. Die Gäste hatten nicht viele Aktionen, wurden aber unter anderem durch Standards gefährlich. So fiel auch in der 18. Minute das 0:1. Nach der Ecke war auch der 2. Ball bei Marlon Ritter, der sich toll am Flügel durchsetzte. Nach Chaos im Strafraum war es Ragnar Ache vorenthalten, die Funkel-Elf in Führung zu bringen. Fürth verzeichnete lediglich 2 Abschlüsse in Durchgang 1. Unter anderem die Verletzung von Kaiserslauterns Niehues, der mit Kreuzbandriss nach 45 Minuten rausmusste, änderte das Spiel. Nach der Pause kam Fürth besser in die Partie – in der 54. Minute traf Wagner zum verdienten Ausgleich. Nach diesem passierte aber erst mal wieder wenig. Kaiserslautern gab sich mit dem Punkt zufrieden und versuchte ihn über die Zeit zu retten. In der 95. Minute bekam Hrgota nach Verlagerung am linken Flügel den Ball. Seine Hereingabe grätschte Wagner zum 2:1-Heimsieg ein.
SC Paderborn 1:1 Karlsruher SC – gerechte Punkteteilung
Paderborns Trainer Lukas Kwasniok überraschte vor dem Spiel bei seiner Aufstellung. Mit Raphael Obermair zog er den etatmäßigen rechten Schienenspieler ins Zentrum, wo er im 1. Durchgang als alleinige „6“ auflief. Obermairs Platz übernahm hierfür Marco Pledl, der im Winter von der DJK Vilzing aus der Regionalliga Bayern nach Paderborn wechselte. Nachdem der KSC den besseren Start erwischte, entwickelte sich über 90 Minuten gesehen eine ausgeglichene Partie. Conteh (20.) brachte das Heimteam nach 2 missglückten Karlsruher Klärungsaktionen in Führung. Lediglich 6 Minnuten später erzielte Matanovic mit seinem 12. Saisontreffer den Ausgleich. Gefährlich wurde der SCP vor allem über Contehs Läufe in die Tiefe, während der KSC nach Balleroberungen zu seinen Chancen kam. Paderborn war mit Ball etwas besser, der KSC hatte die gefährlicheren Umschaltaktionen. Unter dem Strich eine nicht immer hochklassige, aber immer spannende und intensive Partie, die mit dem 1:1 das gerechte Ergebnis erfährt.
FC St. Pauli 3:4 SV Elversberg – Ausfall im Gegenpressing
Elversbergs Trainer Horst Steffen setzte im Spiel gegen den Ball auf eine Mittelfeldraute, durch die die Kiezkicker auf den Flügel gedrängt wurden. Hier agierte St. Pauli zu ungeduldig und verlor dementsprechend viele Bälle. Noch entscheidender war das Ausbleiben des ansonsten so starken Gegenpressing und der Rückwärtsverteidigung. Obwohl Elversberg in der 1. Halbzeit 10 Abschlüsse hatte, ging allerdings St. Pauli in Führung. Eggestein (40.) traf nach einer einstudierten Eckballvariante. Neubauer erzielte in der 52. Minute den verdienten Ausgleich. In der stärksten St. Paulianer Phase konnte Hartel (69.) die Hürzeler-Elf erneut in Führung bringen. Danach zeigte man sich aber wieder sehr anfällig bei Elversberger Diagonalbällen und Flügelangriffen. Nach solchen fällt sowohl das 2:2 durch Boyamba (70.) als auch das 2:3 durch Paul Wanner (81.). Ein Konter, den Vandermersch mit dem 2:4 in der 83. Minute vollendete, stellte die Entscheidung dar. Das 3:4 durch Irvine (93.) war nur noch Ergebniskosmetik. Ein durchaus verdienter Auswärtssieg aufgrund der extrem starken Umschaltaktionen der Gäste, die mit viel Intensität die Tiefe ansprinteten. St. Pauli hingegen ließ die gewohnte Geduld und Bereitschaft im Spiel gegen den Ball vermissen.
Wehen Wiesbaden 0:2 Fortuna Düsseldorf – glanzlos, aber souverän
Das Heimteam begann durchaus aktiv und mutig mit mehr Ballbesitz und mit offensiver Ausrichtung im 4-2-3-1. Nach einer starken Verlagerung war es allerdings der Thioune-Elf vorenthalten, in Führung zu gehen. Klaus kam an den Ball, Zimmermann hinterläuft ihn rechts am Flügel und im Zentrum vollendet Appelkamp (13.) sehr stark ins lange Eck. Danach entwickelte sich eine eher höhepunktarme Partie, in der beide Teams viel Wert auf Disziplin legten. Wiesbaden schwächte sich nach 35. Minuten durch die rote Karte von Lee selbst. Düsseldorf tat nicht viel, kam aber in Überzahl zu einigen gefährlichen Situationen. Eine davon nutzte Johanesson in der 64. Spielminute zum 0:2, das nach starker Kombination fiel. In der Folge versuchte es der Aufsteiger auch in Unterzahl, wurde aber kaum noch gefährlich und kommt am Ende auf lediglich 4 Abschlüsse in 90 Minuten. Düsseldorf zeigte erneut, was sie aktuell ausmacht: Effizienz vor dem Tor und in erster Linie eine sehr gute und kompakte Arbeit gegen den Ball – nicht zufällig kassierte man lediglich 1 Gegentreffer in den letzten 5 Partien und steht somit auf Rang 3.
Hertha BSC 4:0 Hansa Rostock – selten starke Ballbesitz-Berliner
Die Hertha zeigte beim Heimspiel gegen Hansa ein der stärksten Saisonleistungen. Insbesondere in Halbzeit 1 fand man mit geduldigem Ballbesitzspiel Lösungen gegen zurückhaltende Rostocker. Nach maßgenauer Flanke von Marten Winkler von der rechten Seite konnte Trainersohn Palko Dardai zum 1:0 nach 15 Minuten einköpfen. In der 31. Minute konnte Fabian Reese durch einen Handelfmeter auf 2:0 vor der Pause erhöhen. Danach ließ die Dardai-Elf den Gästen etwas mehr vom Spiel und lauerte auf Konterangriffe. Nach schnellem Temolauf von Winkler – diesmal über die linke Seite – war es erneut P. Dardai, der aus dem Rückraum einschob (59.). Den Schlusspunkt setzte Torjäger Haris Tabakovic, der nach schönem Steckpass von Maza gegen aufgerückte Hanseaten den 4:0-Enstand markierte.
Holstein Kiel 4:0 VfL Osnabrücker – Intensität und Klasse
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase nutzten die Kieler einen Fehlpass im Osnabrücker Spielaufbau, den Lewis Holtby abfing und auf Torschütze Steven Skrzybski zur frühen Führung (9.) weiterleitete. Gegen harmlose Gäste konnte Philipp Sander mit einem Distanzschuss aus knapp 30 Meter auf 2:0 für den neuen Tabellenführer erhöhen (38.). Ohne im eignen Ballbesitzspiel zu glänzen wusste Holstein mit Intensität und Zweikampfhärte das Angriffsspiel des Tabellenletzten nicht zur Entfaltung kommen. Stattdessen entschied ein langer Abstoß auf Fiete Arp, der sich im Zweikampf durchsetzte und auf Timo Becker querlegte, die Partie (76.). Alexander Bernhardsson konnte nach einem Einwurf in den Sechzehner das 4:0 (84.) erzielen. Am Ende genügt der Rapp-Elf gegen eine harmlose Koschinat-Elf hohe Intensität und individuelle Klasse zum etwas zu hoch ausfallenden Sieg.
Eintracht Braunschweig 0:0 Hannover 96 – schiedlich friedlich im Niedersachsen-Derby
In einer chancenarmen 1. Halbzeit erwischten die Gäste aus Hannover den etwas besseren Start, ohne gefährlich zu werden. Die etwas nervös wirkenden Kontrahenten entwickelten kaum gefährliche Aktionen in den jeweiligen Strafräumen, was sich auch bis über weite Teile der 2. Halbzeit durchzog. Im Laufe der Partie kamen die Zuschauer zumindest Halbchancen zu sehen. Die größte Chance der Partie vergab 96-Angreifer Lars Gindorf, der nach Konterangriff freistehend vor BTSV-Keeper Ron-Thorben Hoffmann scheiterte. Auch wenn Hannover tendenziell näher am Tor war, geht das 0:0 aufgrund der hohen Chancenarmut auf beiden Seiten in Ordnung.
1. FC Magdeburg 2:2 Hamburger SV – eine Punkteteilung, die niemandem gefällt
Nachdem Hamburg besser in die Partie startete, stellte eine diskussionswürdige Notbremse von HSV-Innenverteidiger Guilherme Ramos (24.) die Partie auf den Kopf. Den fälligen Elfmeter verwandelte Mohammed El Hankouri (26.) für die Gastgeber. In der Folge bekam die hoch aufgerückte Hamburger Abwehr immer wieder große Probleme mit langen Pässen hinter die Kette. So auch vor dem 2:0, als ein Pass von Silas Gnaka Leon Bell Bell erreichte. HSV-Keeper Matheo Raab kam zu spät im Zweikampf, was den zweiten Strafstoß für die Mannschaft von Trainer Christian Titz bedeutete. Wieder übernahm El Hankouri Verantwortung und traf (45+7.). Mit dem Mute der Verzweiflung spielte der HSV eine überragende zweite Halbzeit und ließ sich die Unterzahl kaum anmerken. Kapitän Sebastian Schonlau verkürzte in der 68. Minuten nach schönem Flügelangriff auf 1:2. Eine abgefälschte Reis-Flanke landetet in der Nachspielzeit auf dem Kopf von Jonas Meffert (90+4.), der der Baumgart-Elf zumindest einen Punkt sicherte.
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