Nürnberger Dauerthema 2024
Es war ein Dauerthema für den 1. FC Nürnberg im Kalenderjahr 2024. Schon Anfang des Jahres musste der damalige Trainer Cristian Fiél mehrmals die Nürnberger Schwächen im Anlaufen des gegnerischen Spielaufbaus bemängeln. Viele Monate später schlägt auch sein Nachfolger Miroslav Klose in dieselbe Kerbe. Bereits vor dem Jahresabschluss gegen Braunschweig stellte der 46-Jährige klar, dass für ihn die Defensivarbeit vorne anfängt, womit er die vielen Gegentore der Vorwochen erklärte.
Anlaufen als größte Baustelle
Im Nachgang des 1:0-Sieges im letzten Spiel des Jahres gegen Braunschweig konkretisierte Klose, was er auf CLUBFOKUS-Nachfrage derzeit als größte Baustelle im Spiel des FCN ausmacht: „Ich glaube, der größte Punkt wird sein, dass […] wir es akzeptieren, dass es nun mal so ist, dass wir drei-viermal hin und her laufen müssen“, kommt der ehemalige Stürmer erneut auf das Thema Anlaufen zu sprechen.
Klose über Leidensfähigkeit
Offensichtlich fehlt dem FCN-Trainer die Geduld seiner Mannschaft, wenn es darum geht, den gegnerischen Spielaufbau zu lähmen, indem man die Räume konsequent zuläuft: „Da geht es darum, clever und leidensfähig zu sein“, analysiert Klose und erklärt, dass man nicht erwarten könne, bereits nach einem Sprint einen Ballgewinn zu erzwingen. Stattdessen dürfe man Geduld und Kompaktheit nicht verlieren und müsse Leidensfähigkeit unter Beweis stellen: „Wir müssen verstehen, ein Sprint, zwei Sprints, vielleicht auch noch den dritten zu machen. Dann kommt der lange Ball, und dann kommt der vierte auch noch.“
FCN im Ligavergleich
Zudem zieht Klose den Vergleich zu anderen Mannschaften der Liga, die das „die ganze Zeit“ machen, was seine Mannschaft ebenfalls annehmen müsse. Würde man diese Leidensfähigkeit anhand der gelaufenen Kilometer gegen den Ball (pro Nettospielminute gegen den Ball) messen, so verzeichnet nur ein Team der 2. Bundesliga einen geringeren Wert als der FCN, was Kloses Analyse über die größte Baustelle bekräftigt. Diesbezüglich lässt man bei den Sprints immerhin vier Teams hinter sich, zeigt aber dennoch deutliches Verbesserungspotenzial.
Positiver Trend beim Club
Nichtsdestotrotz befindet sich die Mannschaft hinsichtlich dieser Problematik bereits auf dem richtigen Weg, wie die Anzahl der hohen Balleroberungen verdeutlicht. Waren es in der Rückrunde der Vorsaison noch unter acht Balleroberungen im Angriffsdrittel, so sind es in dieser Spielzeit schon knapp über elf. Im zweiten Teil der Hinrunde bekam die Klose-Elf mit wenigen Ausnahmen immer besseren Zugriff auf den Spielaufbau des Gegners, wenngleich nach wie vor Lücken zu erkennen sind.
2025: Potenzial für mehr
Das Dauerthema 2024 wird also auch im neuen Jahr wieder auf der Agenda stehen. Schließlich möchten Miroslav Klose und sein Trainerteam sicherlich daran arbeiten, die Mannschaft weiter im Anlaufen und Pressing zu verbessern. Gelingt dies, können viele sich anbahnende Gegentore schon in des Gegners Hälfte verhindert werden. Und angesichts der ohnehin starken Club-Offensive sind dann vielleicht noch ein paar mehr Punkte möglich als in der Hinrunde: „Wenn wir das verstehen, sind wir wieder einen Tick besser“, gibt Miroslav Klose einen optimistischen Ausblick auf das neue Jahr.
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