Nur Reservist
Caspar Jander spielte für den 1. FC Nürnberg eine extrem starke Saison im defensiv-zentralen Mittelfeld. Auf sein Debüt für Deutschlands U21 musste der FCN-Akteur dennoch bis Ende März 2025 warten. Dass mittlerweile gefühlt halb Deutschland und Europa am gebürtigen Münsteraner interessiert ist, ändert an seinem Status im DFB-Nachwuchs jedoch wenig.
Auch bei der derzeit stattfindenden U21-Europameisterschaft muss sich der Nürnberger mit der Reservistenrolle zufriedengeben. Am zweiten Spieltag gegen Tschechien wurde er in der Nachspielzeit eingewechselt, am dritten Spieltag durfte er beim 2:1-Erfolg über England 90 Minuten ran, da Trainer Antonio Di Salvo nach dem sicheren Weiterkommen auf allen elf Positionen rotierte.
Viel Lob
Janders Einsatz gegen England unterstrich jedoch einmal mehr seine Qualitäten. Er lief die meisten Kilometer (12,5), brachte 96 % seiner Pässe zum Mitspieler, führte die meisten Defensivduelle auf dem Feld und gewann darüber hinaus 68 % seiner Zweikämpfe. „Caspar hat auch ein Topspiel gemacht“, lobt ihn unter anderem DFB-Mitspieler Jamil Siebert auf dem offiziellen YouTube-Kanal des DFB in der „Match Reaction“ zum Spiel.
Ähnliche Worte wählt Mainz-Stürmer Nelson Weiper, der Jander als „underrated“ bezeichnet und vor allem seine Ruhe am Ball sowie seine direkten Duelle schätzt. Düsseldorfs Siebert geht sogar noch weiter: „Caspar ist ein Weltspieler in meinen Augen. Ein brutaler Spieler. Er ist nicht so auffällig auf dem Feld, aber brutal wichtig. Wenn du ihn im Team hast, kannst du dich auf jeden Fall verlassen.“
Duo gesetzt
U21-Trainer Di Salvo scheint jedoch weiterhin auf das Duo aus Eric Martel und Rocco Reitz zu setzen. Dass Jander im Viertelfinale gegen Italien nicht eingewechselt wurde, überrascht dennoch. Seine Handlungsschnelligkeit und Entscheidungsfindung im eigenen Ballbesitz hätten der DFB-Auswahl sicherlich helfen können – und ein Upgrade im Zentrum dargestellt.
Weiter kam Deutschland am Ende dennoch. Auf einen ähnlichen Ausgang hofft man nun auch im Halbfinale gegen Frankreich. Vielleicht ja dann sogar mit „Weltspieler“ Caspar Jander.