Spielstarker Mandic
Wie wichtig Nico Schlotterbeck für Borussia Dortmund und die deutsche Nationalmannschaft ist, zeigte sich zuletzt deutlich. Nach fünfmonatiger Verletzungspause kehrte der 25-Jährige mit starken Leistungen zurück – und zeigte einmal mehr, welche Qualitäten er im Spielaufbau mitbringt.
Auch beim 1. FC Nürnberg gibt es mit Kristian Mandic einen Innenverteidiger, der für Verein und Verband ein ähnliches Profil mitbringt – nicht nur, weil der im Sommer aus der U19 von Eintracht Frankfurt gekommene Defensivmann ebenfalls Linksfuß ist. Vielmehr zählt der 18-jährige Kroate zu den spielstärksten Innenverteidigern seiner Altersklasse.
Daten auf Schlotterbeck-Niveau
Diese Fähigkeiten am Ball konnte er nach einer überzeugenden DFB-Nachwuchsliga-Saison auch bei der U23 des FCN auf Anhieb bestätigen. In der bisherigen Regionalliga-Bayern-Saison gibt es pro 90 Minuten nur zwei Spieler, die mehr progressive Pässe spielen als Mandic mit 14. Das entspricht dem Wert, den Schlotterbeck in der vergangenen Bundesliga-Spielzeit aufwies. Doch nicht nur durch sein mutiges Passspiel überbrückt der Youngster Raum. Was vertikale Tempoläufe mit Ball betrifft, liegt Mandic sogar etwas vor dem Dortmunder: Mit 2,3 progressiven Läufen pro 90 Minuten belegt er ligaweit Rang zwei.
In Deutschland fast einzigartig
Wie besonders Mandic’ linker Fuß ist, zeigt auch eine für Innenverteidiger eher ungewöhnliche Zahl. Der kroatische U19-Nationalspieler zählt tatsächlich zu den Eckballschützen seiner Mannschaft – ähnlich wie Schlotterbeck zeitweise in der Vorsaison in Dortmund. In den vier höchsten deutschen Spielklassen gibt es in dieser Saison nur einen reinen Innenverteidiger, der mehr Eckbälle pro 90 Minuten tritt.
„Ich fühle mich auf der Innenverteidigerposition am wohlsten. Es macht mir einfach am meisten Spaß, Bälle zu verteilen, das Spiel vor mir zu haben und auch zu verteidigen.“
Kristian Mandic
via ClubTV über sein Spiel
Diese Zahlen sagen wenig darüber aus, wann Mandic eine Rolle bei den Profis spielen könnte. Sie unterstreichen aber, welches seltene Profil der 1,86 Meter große gebürtige Frankfurter mitbringt – auch wenn er in Bereichen wie Stellungsspiel und Entscheidungsfindung im Aufbau noch Entwicklungspotenzial besitzt.
Großes Talent
Unstrittig ist: Mandic zählt zu den interessantesten Perspektivspielern des FCN. Das zeigt sich auch auf internationaler Bühne, wo er mit der kroatischen U19 gegen namhafte Gegner wie Italien, Portugal und Deutschland seit fünf Spielen ungeschlagen ist und jeweils durchspielte. Nicht ohne Grund war Sportvorstand Joti Chatzialexiou im Sommer stolz, „ein großes Talent für die Innenverteidigung von unserem Plan zu überzeugen“. Mandic sei „ein sehr intelligenter und moderner Innenverteidiger“ – eine Einschätzung, der auch die Daten kaum widersprechen können und die man so auch über Nico Schlotterbeck treffen könnte.