Warum FCN-Kapitän Robin Knoche jetzt in Topform ist

Robin Knoche in Topform: Warum sein Karrierebestwert kein Zufall ist und wo der FCN-Kapitän oft unterschätzt wird.

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Foto: DO IT NOW Media

Vor- und Nachteile

Der 1. FC Nürnberg verteidigt in den letzten Wochen tiefer als noch über weite Phasen der Hinrunde. Das belegen auch verschiedene Pressingparameter oder die Anzahl der Balleroberungen. Eroberte man beispielsweise vor dem Rückrundenspiel gegen Schalke noch weniger als die Hälfte der Bälle im eigenen Abwehrdrittel, so sind es seitdem 56 %. Das hat „Vor- und Nachteile“, erklärte FCN-Trainer Miroslav Klose den „neuen“ Ansatz. Ein Vorteil ist sicherlich, dass sich Robin Knoche in diesem Setup extrem wohlfühlt.

Unterschiedsspieler Knoche

Dass Knoche in den letzten Spielen mehr Balleroberungen und Klärungsaktionen verzeichnet, ist somit kein Zufall. Je kompakter und engmaschiger das Spiel ist, desto mehr kommen die Stärken des Routiniers zur Geltung, sodass er der gewünschte Unterschiedsspieler sein kann und zuletzt auch war. Folglich waren seine 18 Balleroberungen gegen Fürth mit weitem Abstand die meisten der Partie.

Wichtig in der Luft

FCN-Torwart Jan Reichert betont zudem, wie wichtig Knoches Kopfballspiel ist, da man ansonsten nicht die größte Mannschaft sei. Mit 56% erfolgreichen Luftduellen ist seine Quote im Ligavergleich zu den anderen Innenverteidigern zwar nicht überragend. Jedoch ist es in der FCN-Defensive Bestwert, und obendrein schafft er es meistens, den Gegenspieler notfalls anderweitig zu stören.

Knoches Karrierebestwert

„Er findet am Fuß immer gute Lösungen und hilft uns im Spielaufbau sehr weiter“, lobt Reichert seinen Vordermann – zu Recht. Auch im Frankenderby sah man Knoches Wichtigkeit im eigenen Ballbesitz. Er spielte sehr viele linienbrechende Pässe – oftmals sogar diagonal in den vom FCN bewusst überladenen Halbraum. Am Ende waren es 47 gespielte Vertikalpässe – so viele wie noch nie zuvor von Knoche in einem Spiel erfasst wurden, was angesichts seiner Erfahrung sehr beachtlich ist.

Unterschätzt

Knoches Spiel mit Ball ist ohnehin ein wenig unterschätzt – obwohl sich bei ihm auch schon der ein oder andere unnötige Fehlpass eingeschlichen hat. Gegen Fürth spielte der Nürnberger Kapitän 126 Pässe, was am ganzen Spieltag mit Abstand die meisten aller Zweitligaspieler waren – auf Platz zwei folgte Maximilian Bauer vom FCK mit gerade einmal 77 Pässen. In der gesamten Saison spielt sogar lediglich Hamburgs Miro Muheim mehr Pässe als Knoche. Das allein ist natürlich noch kein Qualitätsmerkmal, aber es zeigt, wie oft der Nürnberger Spielaufbau über den Routinier läuft, der in den letzten Wochen sogar immer mal wieder mit nach vorne anschob.

„Sehr froh, dass er bei uns ist“

Erst die Nürnberger Umstellung auf die Fünferkette und nun das tiefere Verteidigen – das ist beides sicherlich nicht nur, aber auch wegen Robin Knoche passiert. Und zur Wahrheit gehört auch, dass der 32-Jährige den FCN ein Stück weit einschränkt in der strukturellen Ausrichtung und Herangehensweise. Vor allem in den letzten Wochen beweist der Abwehrchef aber, dass man dies nicht zu Unrecht tut, sondern Knoche unter diesen Umständen ein Garant für die stabile Defensive ist. Deshalb ist auch Jan Reichert „sehr froh, dass er bei uns und unser Kapitän ist.“