Chatzialexiou nach holprigem Saisonstart zufrieden
„Insbesondere nach dem Saisonstart“ erklärte Joti Chatzialexiou gegenüber den Nürnberger Nachrichten, mit der Hinrundenausbeute des 1. FC Nürnberg von 22 Punkten und Tabellenplatz acht zufrieden zu sein. Damit gesteht sich der Sportvorstand womöglich auch ein, am holprigen Saisonstart mit gerade einmal einem Punkt aus fünf Spielen sowie dem Pokalaus in Runde eins mitverantwortlich gewesen zu sein. Schließlich konnten vorhandene Kaderlücken erst zum Ende des Transferfensters – als bereits vier Spieltage absolviert waren – mit Neuzugängen wie Adam Markhiyev, Henri Koudossou oder Demba Diop geschlossen werden.
Kader erst ab Spieltag fünf komplett
Insofern begann die Saison des FCN faktisch erst ab dem fünften Spieltag, an dem man noch sehr unglücklich in Karlsruhe verlor. Zumindest deutete Miroslav Klose diese Lesart selbst an. Nach dem erlösenden ersten Saisonsieg an Spieltag sechs gegen den VfL Bochum sagte der Trainer damals am RTL-Mikrofon: „Wenn man ehrlich ist, haben wir heute das zweite Spiel mit dieser Mannschaft bestritten“, und verwies damit auf den zuvor noch unvollständigen Kader.
FCN Aufstiegskandidat in der „Klose-Rechnung“
Während der Club nach 17 Spieltagen real lediglich fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone aufweist und mit elf Punkten Rückstand mit dem Aufstiegsrennen nichts zu tun hat, liest sich die Tabelle der 2. Bundesliga ab dem fünften Spieltag deutlich freundlicher. In dieser „Klose-Rechnung“ sammelte der FCN in 13 Partien 21 Punkte. Das entspräche Rang sieben – punktgleich mit dem sechstplatzierten 1. FC Kaiserslautern. Gleichzeitig wäre man den Aufstiegsrängen mit fünf Punkten Rückstand auf Platz drei spürbar näher und hätte zur Abstiegszone einen komfortableren Vorsprung von neun Zählern.

Viele Lesarten dieser FCN-Hinrunde
Eine Rechnung, die Klose durchaus in die Vertragsgespräche mit Chatzialexiou einbringen könnte: Mit vollständigem Kader konnte trotz zahlreicher Transfers der Anschluss an die Spitzengruppe hergestellt werden. Allerdings ist diese Tabelle ab Spieltag fünf nur eine von mehreren möglichen Lesarten, die diese schwer zu greifende Hinrunde des 1. FC Nürnberg zulässt.
So ließen sich ebenso eine noch nicht final ausgereifte Spielidee, zu inkonstante Leistungen, ein seit Wochen rückläufiger Leistungstrend sowie ein qualitativ eigentlich gut besetzter Kader als Argumente für eine nicht zufriedenstellende Hinrunde anführen. Dem gegenüber stünden bspw. wiederum eine vermeintlich unzureichend besetzte Sturmposition sowie eine Expected-Points-Tabelle, nach der der FCN rund vier Punkte mehr hätte holen können. Insofern dürfte es spannend zu lesen sein, welche Argumente Chatzialexiou bei der Entscheidung über den Umgang mit dem auslaufenden Vertrag von Miroslav Klose heranzieht.



