Gute Erinnerungen
Bislang konnte der 1. FC Nürnberg aus den sieben Duellen gegen Teams, die derzeit unter den ersten acht Plätzen der Tabelle stehen, nur magere zwei Zähler einfahren. Gegen Hannovers Trainer Christian Titz gibt es aber gute Erinnerungen. In der Vorsaison konnte der Club mit 4:3 in Magdeburg unter seiner Leitung gewinnen – und lieferte dabei ein spektakuläres Spiel ab.
„Da hätten wir den falschen Beruf, wenn wir da nicht reinschauen würden“, holte sich Klose mit seinem Trainerteam auch jetzt noch einmal Inspiration vom damaligen Matchplan. Hannover schätzt er zudem stärker ein als Magdeburg im vergangenen Jahr: „Ich glaube, er (Titz) hat vom Personal her Qualität dazu gewonnen. Auch für sein System. […] Sie spielen sehr, sehr souverän und sind auf jeder Position gut besetzt.“
Dominant
Dass der FCN ein dominantes Spiel mit viel Ballbesitz gegen 96 absolvieren wird, ist hingegen unwahrscheinlich. Die Niedersachsen verzeichnen die meisten Spielanteile (58 Prozent) und die meisten Expected Goals aller Zweitligisten. Anhand der eigenen und gegnerischen Chancen steht man bei sämtlichen Datenanbietern auf dem ersten Platz. Da man viele Chancen ungenutzt ließ, rangiert man mit 29 Punkten aber „nur“ auf dem fünften Rang.
Hannover im 3-1-3-3
Es ist gut möglich, dass sich der FCN angesichts des Gegners anders präsentiert als zuletzt. Hannover baut das Spiel aus einer Dreierkette auf, in die sich der sehr aktive Torhüter Noll im tiefen Ballbesitz zum Viereraufbau einreiht. Davor agiert Leopold im Zentrum als Schaltzentrale.
Vor ihm läuft eine Dreierreihe auf, in der die eingerückten Außenverteidiger Neubauer und Matsuda die Halbräume einnehmen. Ganz vorne besetzt man die letzte Linie mit drei Offensivspielern sehr hoch und sehr breit. Immer wieder versucht Hannover, seine Flügelspieler in isolierte 1-gegen-1-Situationen zu bringen. Entsprechend absolviert man auch ligaweit die meisten Dribblings über Yokota und Co.
Anderer FCN
Aufgrund der Spielweise der Niedersachsen könnte der Club einige Anpassungen vornehmen. Dass man etwas tiefer in einem 5-4-1 verteidigen wird, scheint nicht ausgeschlossen. Ähnlich agierte man schließlich auch in Magdeburg. Dadurch ließe sich die Breite besser abdecken und man könnte sich gegen die dribbelstarken Flügelspieler besser gegenseitig unterstützen. Da der FCN viel verteidigen müssen wird, könnten sich auch personelle Änderungen ergeben.
Das spräche womöglich gegen Adriano Grimaldi im Sturm, der zuletzt zweimal startete – allerdings in Spielen, in denen der Club über 60 Prozent Ballbesitz verzeichnete. Wenngleich das Personal aufgrund der Krankheitswelle selten so schwer zu prognostizieren war, zumal auch bei 96 einige Spieler fehlen werden. Durch die Positionierungen der Titz-Elf ergeben sich für den FCN nach Balleroberungen Räume zum Umschalten, wobei man sich im letzten Drittel präziser verhalten muss als in den Vorwochen. Zudem erwartet den Nürnberger Spielaufbau ein sehr hohes und mannorientiertes Pressing.
Jahresabschluss
Beide Mannschaften gehen mit Druck in die Partie. Während der Club den Negativlauf und die aufkommende Unruhe stoppen möchte, will Hannover den Abstand nach oben verkürzen und sich eine gute Ausgangsposition für den Aufstiegskampf in der Rückrunde verschaffen. Aufpassen muss die Klose-Elf auch auf die Joker der Niedersachsen, die mit acht Toren durch Einwechselspieler ligaweit die meisten erzielten. Insgesamt wird es einen starken Auftritt brauchen, um die Punkte im Max-Morlock-Stadion zu behalten – mit und gegen den Ball.



