Emreli beim FCK nicht gebraucht
Ein Stürmer wie Mahir Emreli würde dem 1. FC Nürnberg nach nur vier mageren Toren in sieben Spielen sicher guttun. Doch der Aserbaidschaner wechselte bekanntlich vor der Saison zum Ligakonkurrenten 1. FC Kaiserslautern – wo seine Dienste aktuell nicht gefragt sind. Auch am 7. Spieltag stand der 28-Jährige zum vierten Mal in Folge nicht im Spieltagskader.
Vor der jüngsten 0:2-Niederlage gegen den SC Paderborn äußerte sich FCK-Trainer Torsten Lieberknecht kritisch zum ehemaligen Club-Stürmer: „Er muss seine Leistung nach oben schrauben, um erst einmal an den anderen vorbeizukommen und sein Können unter Beweis stellen zu können.“ Derzeit hätten andere Spieler die Nase vorn.
Emreli irritiert
Emreli selbst zeigt sich irritiert, warum seine Personalie während der zwischenzeitlichen Siegesserie der Pfälzer medial so präsent war, wie er vor dem letzten Spiel gegenüber der Rheinpfalz erklärte: „Die Mannschaft gewinnt dreimal in Folge und alle schreiben etwas über mich, anstatt den Erfolg der Mannschaft herauszustellen“, so der 25-fache Ex-Cluberer. Probleme mit seinem Chef habe er nicht: „Ich habe absolut nichts gegen den Trainer. Wir hatten nie einen Streit oder eine negative Diskussion. Ich respektiere ihn und generell alle Trainer.“
Ungewohnte Spielweise beim FCK
Gleichzeitig nennt der spielstarke Angreifer einen möglichen Ansatzpunkt, warum es für ihn bislang nicht läuft: „Kaiserslautern spielt seit dieser Saison mit einem anderen taktischen System, mit vielen hohen Bällen. Daran musste und muss ich mich noch gewöhnen. Das ist nicht der Fußball, den ich von meinen bisherigen Stationen gewohnt bin.“ Offenbar fremdelt Emreli mit der Spielweise der Roten Teufel.
Tatsächlich spielen in dieser Saison bislang nur zwei Mannschaften mehr hohe Pässe als die Lieberknecht-Elf mit über 99 pro Spiel. Zum Vergleich: In der Vorsaison war der FCN mit rund 73 hohen Pässen pro Partie das Team mit den zweitwenigsten. Eine Herangehensweise, die dem kombinationsfreudigen Emreli offenbar deutlich besser lag.
Noch kein Match
Ob die Lauterer es schaffen, den aserbaidschanischen Nationalspieler in ihr System zu integrieren – oder ob Emreli es gelingt, sich an die neue Spielweise anzupassen – bleibt offen. Derzeit wirkt es jedenfalls wie ein Mismatch zwischen dem FCK und dem Linksfuß. Rein sportlich hätte Emreli aktuell wohl auch gut ins System des 1. FC Nürnberg gepasst, wo man mangels geeigneter, qualitativ ausreichender Alternativen Mittelfeldspieler Rafael Lubach als spielstarke Neun ausprobiert.



