Fuchs nur noch Ersatz
Lediglich siebenmal stand Pascal Fuchs in diesem Kalenderjahr, in dem die U23 des 1. FC Nürnberg bislang 25 Spiele absolvierte, in der Startformation. Insofern scheint man beim Club dem 20-Jährigen, der einst als großes Talent regelmäßig bei den Profis mittrainierte und zum Perspektivkader gehörte, nicht mehr den großen Sprung zuzutrauen. Sein Abschied vom FCN ist sogar schon „längst beschlossene Sache“ und wäre vor dieser Saison möglich gewesen, wie die Nürnberger Nachrichten im Juli berichteten. Dementsprechend kam Fuchs in dieser Spielzeit meist nur dann zum Einsatz, wenn Talente wie Winners Osawe oder Eryk Grzywacz nicht zur Verfügung standen.
„Ein Super-Talent, ein Super-Kicker. Solange er da ist, werde ich mit ihm planen, ganz normal. Er hatte in letzter Zeit auch viel Pech mit Verletzungen.“
Andreas Wolf
vor der Saison über Pascal Fuchs via NN.de
Fuchs’ starker Auftritt
So auch am vergangenen Wochenende, als die U23 Viktoria Aschaffenburg mit 5:2 schlug – und Fuchs daran erinnerte, warum der ehemalige U17-Nationalspieler einst als großes Versprechen galt. Gleich an vier der fünf Tore war der zentrale Mittelfeldspieler direkt beteiligt. Bei seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1 umkurvte er clever den gegnerischen Torhüter. Bei seinen drei Vorlagen überzeugte er mit Technik, Übersicht und Timing – insbesondere beim 5:1 durch Tino Kusanovic, als er den Ball aus dem Mittelfeld präzise durch die Schnittstelle spielte.
Ligaweite Top-Werte
Ohnehin zählt der Pass hinter die Abwehr zu seinen größten Stärken. Pro 90 Minuten spielt der filigrane Rechtsfuß die viertmeisten dieser Zuspiele (1.4) in der laufenden Regionalliga-Bayern-Saison – bei einer starken Erfolgsquote von über 50 Prozent. Auch beim Überspielen gegnerischer Linien gehört der risikofreudige Achter mit acht progressiven Pässen pro 90 Minuten und einer Präzision von 81 Prozent ligaweit zur Spitze auf seiner Position.
Eigenwerbung für Fuchs
An seiner Zukunft beim FCN dürfte diese starke Leistung gegen Aschaffenburg – und immerhin sechs Scorerpunkte in den letzten vier Einsätzen – wohl nichts mehr ändern. Für Trainer Andreas Wolf ist es hingegen ein echter Luxus, Spieler wie Fuchs einsetzen zu können, wenn andere Talente nicht zur Verfügung stehen. Gleichzeitig dürften solche Auftritte für den 20-Jährigen selbst gute Eigenwerbung sein, nachdem ein Wechsel im Sommer offensichtlich nicht zustande kam. Möglicherweise kommt es für den gebürtigen Nürnberger dann schon im Winter zu einer neuen Herausforderung mit einen besseren Perspektive – nach über zehn Jahren beim Club.