Verwechselt? Jander im Niemandsland nach FCN-Abgang

Vom geplanten Aufstieg in die Premier League ist man scheinbar weit entfernt.

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Foto: DO IT NOW Media

Jander überrascht mit Wechsel

„Caspars Ziel und Traum war immer die erste Liga. Sollte sich im Sommer die Möglichkeit ergeben, diesen Schritt zu wagen, werden wir das ernsthaft in Erwägung ziehen“, ließ Caspar Janders Berater im März gegenüber Sky verlauten. Umso überraschender war es, als der 22-Jährige nach dem gescheiterten Transfer zum VfB Stuttgart plötzlich in die zweite englische Liga zum Premier-League-Absteiger FC Southampton wechselte.

Niemandsland in der zweiten Liga

Insbesondere der Plan, mit vielen jungen Spielern den direkten Wiederaufstieg in die Premier League anzugehen, überzeugte Jander von diesem Projekt. Nach zehn Spieltagen in der Championship scheint man allerdings meilenweit von diesem Vorhaben entfernt zu sein. Denn die Saints rangieren als einer der Aufstiegsfavoriten mit zwölf Punkten auf einem enttäuschenden 15. Rang – der Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz beträgt bereits neun Zähler.

In seinen sechs Ligaeinsätzen für den FC Southampton erlebte Jander erst einen Sieg.

Somit findet sich Jander derzeit im Niemandsland der zweiten englischen Liga wieder – statt etwa in der Bundesliga. Insofern stellt sich die Frage, ob sich dieser Wechsel des talentierten Mittelfeldspielers als Fehler herausstellt. Denn vom angestrebten Erstligafußball ist man aktuell weit entfernt – oder doch nicht?

Besser als auf den ersten Blick

Tatsächlich spielen Jander und der FC Southampton deutlich besser, als es die Tabelle vermuten lässt. Bestes Beispiel dafür war das jüngste 0:0 gegen Swansea, als man eine Vielzahl an Großchancen ungenutzt ließ. Dazu gehörte auch Jander selbst, der einen Nachschuss aus kürzester Distanz nur an den Pfosten setzte – tatsächlich kein Einzelfall. Auf Grundlage der Expected Goals hätte man laut verschiedener Datenanbieter rund sechs Punkte mehr haben müssen – und wäre damit in direktem Kontakt zu den Aufstiegsplätzen. Stattdessen musste man sich in sechs von zehn Spielen mit einem Unentschieden begnügen.

Jander „sehr glücklich“

Auch für Jander persönlich läuft es zumindest leistungstechnisch nicht schlecht. An seine aus der 2. Bundesliga bekannten Topwerte in puncto Passspiel und defensiver Präsenz knüpfte er im ihm liegenden, ballbesitzorientierten Spiel der Saints nahezu nahtlos an. Dafür erhält der filigrane Rechtsfuß bereits viel Wertschätzung von Trainer Will Still und den Fans.

Einfach gut: all diese Werte sind ligaweit jeweils die zweitbesten auf seiner Position.

„Ich bin einfach sehr glücklich, dass mir so viel Spielzeit anvertraut wird. Es ist schwierig, aus Deutschland zu kommen, daher bin ich froh, dass ich mich an die Spielweise gewöhnen kann. Das hilft mir sehr, und ich bin wirklich dankbar dafür“, zeigte sich Jander vor zwei Wochen zufrieden mit seiner Anfangszeit – wenngleich er gleichzeitig noch Verbesserungspotenzial sieht.

Positive Grundlage

Was auf den ersten Blick noch nicht allzu positiv aussieht, ist bei genauerem Hinsehen vielleicht doch ein Match. Leistungen und Spielweise scheinen zumindest zu passen und auf dem richtigen Weg zu sein. Nun liegt es daran, diese positive Grundlage auch in mehr Punkte umzuwandeln – ein Befund, den man derzeit durchaus auch ähnlich beim 1. FC Nürnberg treffen könnte.