Gemischte Gefühle
Während Nürnbergs Kapitän Robin Knoche trotz der Niederlage mit einem „Lächeln vom Platz“ gegangen ist, war FCN-Trainer Miroslav Klose deutlich kritischer – und hatte vor allem Mitleid mit den Clubfans: „Es ist schon bitter, die hätten es richtig genießen können.“ Auch aufgrund der tollen Reaktion der Anhänger nach dem Schlusspfiff spricht er von einer „Verpflichtung“, in den letzten beiden Partien noch einmal das Maximum abzurufen – und richtet den Blick entsprechend schon auf Freitag.
FCN-Stillstand
Vier der vergangenen sechs Partien verlor der 1. FC Nürnberg – und auch der Sieg in Kaiserslautern war äußerst glücklich. Besonders bitter: Die Schwächen wiederholen sich – Passivität nach Führung, zu große Abstände, Probleme bei Standards. „Wir haben es sehr oft angesprochen. Heute von meiner Seite aus auch sehr laut und deutlich. Trotzdem habe ich noch nicht die Lösung dafür gefunden, sodass es bei jedem ankommt“, zeigt sich auch Klose nicht zufrieden mit der Lernkurve der letzten Wochen.
Schleichender Prozess
„Wir werden wieder die Analyse machen und ihnen die Sachen klar aufzeigen. Das ist für mich momentan zu einfach“, gibt der Trainer Einblicke in die Nürnberger Aufarbeitung der Niederlage gegen Elversberg. Das ärgert den sonst ruhigen 46-Jährigen, der in der Folge auch „ungeduldig und ein bisschen lauter“ werden kann – zumal er mit den Trainingsleistungen zuletzt ebenfalls nicht zufrieden war. Ein „schleichender Prozess“, verrät der WM-Rekordtorschütze.
Individuelles Coaching wichtig
Was es für Klose nicht immer einfach macht, sind die unterschiedlichen Entwicklungsstände seiner Spieler: „Manche haben bessere Trainer gehabt, manche weniger gute.“ Die Lösung sind ihm zufolge individuelle Sitzungen mit den Spielern, die auf den jeweiligen Schützling zugeschnitten sind: „Damit wir den einen nicht überfrachten und dem anderen nicht zu wenig Infos geben, weil er schon viel, viel weiter ist.“ Diese Entwicklung sei ein stetiger Prozess. „Aber wir wissen ganz genau, mit welchen Spielern wir ein bisschen mehr machen müssen“, gibt sich der Weltmeister von 2014 zuversichtlich hinsichtlich baldiger Besserung.