Tzimas verkauft: Chapeau, FCN!

Ein Transfer, der lange Zeit als unrealistisch galt, ist nun offiziell. Stefanos Tzimas bringt dem FCN Geld ein - und findet mit Brighton den richtigen nächsten Schritt seiner Karriere, der auch für den Club nochmal interessant werden könnte.

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Foto: DO IT NOW Media

Unbekannter Stürmer aus Griechenland

Als der 1. FC Nürnberg im Sommer den damals 18-jährigen Stefanos Tzimas auf Leihbasis verpflichtete, kannten ihn im Frankenland noch wenige. Dass der Angreifer bereits 30 Pflichtspiele für seinen Stammverein PAOK Saloniki bestritt, ließ sein Talent andeuten – sogar international durfte er in der Euro League-Qualifikation und in der Conference League bereits Einsatzzeit schnuppern. Dass der FCN für den jungen Stürmer die Kaufoption über 18 Millionen eines Tages ziehen wird, schien zum damaligen Zeitpunkt dann aber doch ein bisschen „wild“. Vor allem, da beispielsweise Can Uzun nach einer extrem starken Saison nicht ansatzweise so teuer war.

Volles Vertrauen

Nürnbergs Sportdirektor Olaf Rebbe sagt via fcn.de im Nachhinein dennoch, dass man Tzimas bereits bei der Verpflichtung versicherte, „dass er eigentlich kein Spieler für den FCN ist, sondern eine Kategorie darüber“. Mindestens eine Kategorie darüber wird er auch in der nächsten Spielzeit auflaufen. Denn mittlerweile ist sicher, dass das Top-Talent in der kommenden Spielzeit für Brighton & Hove Albion auflaufen wird. Zuvor zog der FCN die Kaufoption. Der Weiterverkauf spült, wie der kicker schreibt, 25 Millionen Euro plus zwei weitere als Boni, die relativ einfach zu erreichen sein sollen, ein. Auch wenn an PAOK noch eine Beteiligung von zwölf bis 15 Prozent abgegeben werden muss, bleib für den Club ein bisschen was hängen. Zumal man sich mit Brighton auch selbst eine Weiterverkaufsbeteiligung zusichern konnte.

Der perfekte nächste Schritt

FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou ist „stolz auf diejenigen, die bei der Realisierung mitgewirkt haben.“ Zudem sei es „für den 1. FC Nürnberg etwas Besonderes, einen internationalen Transfer zu tätigen.“ Mit Brighton trifft Tzimas auf einen Verein, der für seine Karriere der ideale nächste Schritt sein dürfte. Denn die „Seagulls“ sind wohl weltweit der Verein, der über das beste (Daten-)Scouting verfügt. Und wenn man einen Blick auf Tzimas‘ Daten wirft, dann mussten die Engländer ja fast schon auf ihn kommen. Denn egal, ob Abschlussqualität, erfolgreiche Offensivaktionen, Dribblings oder Ballaktionen im gegnerischen Strafraum – der 19-jährige Grieche dominiert die 2. Bundesliga in fast allen relevanten Parametern für einen Angreifer.

Auch deshalb könnte die Weiterverkaufsbeteiligung durchaus nochmal interessant für den Club werden. Brighton ist extrem gut darin, junge Spieler zu verpflichten und später gewinnbringend weiterzuverkaufen. Das prominenteste Beispiel ist sicherlich Moises Caicedo. Den damals 19-Jährigen kaufte 2021 man für 28 Millionen aus Ecuador, um ihn im Sommer 2023 für 116 Millionen Euro weiterzuverkaufen. Man stelle sich nur mal vor, etwas Ähnliches würde mit Tzimas passieren. Wenngleich bis dahin freilich noch viel passieren muss.

Überragender Deal

Aber egal, wie es am Ende für Tzimas weitergehen wird. Der ganze Deal ist ein extremer Erfolg für den FCN gewesen. Egal, ob sportlich oder finanziell. Was lange Zeit von vielen, auch außerhalb der FCN-Bubble, etwas belächelt wurde, trifft nun ein. „Ich möchte mich beim FCN für die Chance, die sie mir gegeben haben und das Vertrauen, das sie in mich gesetzt haben, bedanken“, äußert sich Tzimas selbst gewohnt sympathisch zum Wechsel. Und eine Warnung an die Zweitligakonkurrenz schiebt er zum Abschluss noch hinterher, denn er möchte „noch möglichst viele Tore zu einer erfolgreichen Saison beisteuern.“