Tzimas: seine Aufgabe liegen beim FCN
Brighton & Hove Albion und Fabian Hürzeler – das sollen die aktuell Führenden sein, wenn es um die Verpflichtung von Stefanos Tzimas zur neuen Saison geht. Doch da sich der kolportierte Favorit diesbezüglich gefühlt täglich wechselt, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt. Unabhängig davon steht fest, dass der junge Grieche die Rückrunde beim 1. FC Nürnberg spielen wird. Das soll er zumindest anfragenden Vereinen mitgeteilt haben.
Bevor es womöglich in die große, weite Fußballwelt geht, steht Tzimas zunächst vor einer seiner vielleicht unangenehmsten Aufgaben im Club-Trikot. Einerseits, weil der kommende Gegner SV Darmstadt 98 hinter Spitzenreiter Köln die angeblich beste Abwehr der 2. Bundesliga hat – zumindest, wenn man danach geht, wie groß die Qualität und Quantität der gegnerischen Chancen (xG) ist.
Aleksander Vukotic – maximal unangenehm
Andererseits, weil das zentrale Glied der Viererkette der Darmstädter dem 10-Tore-Mann des FCN das Leben besonders schwer machen könnte. Denn mit Aleksandar Vukotic verteidigt auf der Gegenseite der größte Spieler der 2. Bundesliga. 2,01 Meter misst der 29-jährige Serbe, der seit anderthalb Jahren (zuvor Wiesbaden) nicht nur wegen seiner Robustheit und Körpergröße zu den größten Herausforderungen für einen Zweitligastürmer zählen dürfte.
Vor allem seine große Körperfläche weiß der 95 Kilo schwere Hüne clever einzusetzen. Am Boden gewinnt Vukotic 70% seiner Defensiv-Zweikämpfe, indem er seinen Körper gekonnt im direkten Duell einsetzt. Noch besser gelingt ihm dies in der Luft, wo er sogar 78% der Luftduelle für sich entscheidet – Bestwert der 2. Bundesliga und weltweit von nur ganz wenigen Spielern überboten.
Schneller Tzimas gegen langsamen Verteidiger
Ähnlich wie Robin Knoche ist Vukotic jedoch verwundbar, wenn er viele 1-gegen-1-Situationen auf größerem Raum führen muss. Nicht umsonst führen ligaweit nur zwei Innenverteidiger weniger Defensiv-Zweikämpfe pro 90 Minuten. Denn der Preis eines robusten Körpers ist oftmals fehlende Dynamik. Unter allen Feldspielern der 2. Bundesliga kann kaum jemand ein geringeres Maximaltempo in dieser Saison aufweisen als der 29-Jährige mit seinen 31,7 km/h.
Der sprintstarke und deutlich schnellere (33,4 km/h) Tzimas ist also dafür prädestiniert, seine „größte“ Aufgabe dieser Saison in Verlegenheit zu bringen. Schließlich ist der 19-Jährige einer der Spieler, die so viele Tempoläufe mit Ball und Dribblings führen wie nur wenige andere. Bekommt der 1. FC Nürnberg seinen Stürmer öfter als noch auf Schalke ins Laufen – sei es auf die Kette zu oder in die Tiefe in deren Rücken –, so wird auch ein Vukotic große Probleme haben, das FCN-Talent zu verteidigen.
Enorme Gefahr bei Standards
Verteidigen muss der FCN den Darmstädter Abwehrspieler übrigens auch. Mit drei Toren und zwei Vorlagen ist Aleksandar Vukotic der torgefährlichste Innenverteidiger der 2. Bundesliga. Wenig überraschend resultierten all seine Scorerpunkte aus Hereingaben auf seinen Kopf. Hier sollte die Club-Defensive ein besonderes Augenmerk darauf legen, um nicht das dritte Kopfballgegentor im dritten Rückrundenspiel zu kassieren.