Trotz vieler Dosenöffner: „Einen Tick zu wenig“ von Mahir Emreli

Auch gegen den HSV erzielte Emreli mal wieder ein wichtiges Tor für den FCN. Obwohl er inzwischen sogar mit Sturmpartner Tzimas in einer Statistik ganz vorne in der 2. Bundesliga liegt, ist Klose noch nicht gänzlich zufrieden mit den Leistungen des Stürmers.

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Foto: fcn.de

Emrelis Derbytor als Wendepunkt für FCN

Mahir Emreli ist derzeit der Mann, der die Dosen für den 1. FC Nürnberg öffnet. Die wichtigste wohl vor rund zwei Wochen, als er mit seinem sehenswerten Distanzschuss die 1:0-Führung im Derby gegen Greuther Fürth besorgte. Nicht nur für diese Partie war es ein Wirkungstreffer, denn seither begeistert der FCN nicht nur ergebnis-, sondern auch leistungstechnisch und führte damit eine Wende in dieser Saison herbei.

Emreli mit Torserie

Der Derbysieg war gleichzeitig auch für Emreli selbst ein Dosenöffner in dieser Saison. Schließlich bedeutete der Treffer zum 1:1-Endstand gegen den HSV bereits das vierte Spiel in Folge, in dem der 27-jährige Stürmer traf. Und auch bei diesen Treffern kann man jeweils von Dosenöffnern sprechen: Nicht nur im Derby, sondern auch zuletzt in Hamburg und Hoffenheim erzielte der Aserbaidschaner den so wichtigen ersten Treffer des Spiels für seine Mannschaft. Gegen den Jahn war es immerhin das 2:0. Demzufolge hat er entscheidenden Anteil an den positiven Spielverläufen der letzten Wochen.

Emreli sofort wichtig für den FCN

Auffällig ist dabei die Effizienz, die Emreli zuletzt auszeichnete. Gegen Regensburg und Hoffenheim war es jeweils der erste Abschluss, der direkt im Netz zappelte; gegen Fürth und Hamburg jeweils der zweite bzw. dritte Versuch. Nachdem er zuvor beim Sieg gegen Münster noch zwei gute Chancen liegen ließ, fanden zuletzt vier seiner letzten zehn Schüsse den Weg ins Tor.

Emreli & Tzimas mit ligaweiten Bestwerten

Ohnehin präsentiert sich Emreli bislang sehr präzise vor dem Tor. Zwei Drittel von Emrelis Schüssen in der 2. Bundesliga gehen aufs Tor. Unter allen 2. Bundesliga-Spielern, die in dieser Saison mindestens zehn Schüsse abgaben, kann nur einer eine bessere Schusspräzision vorweisen: Sturmkollege Stefanos Tzimas mit überragenden 75 %. Zahlen, die die hohe Qualität des Sturmduos verdeutlichen.

Klose unzufrieden mit Auftritt gegen HSV

Trotz seiner aktuellen Serie und der starken Werte Emrelis gibt es natürlich auch noch bei ihm Verbesserungsbedarf. „Unser Weg ist noch nicht zu Ende“, betonte Miroslav Klose nach dem Remis in Hamburg und ging später auch noch explizit auf die Leistung von Emreli ein, mit der er nicht gänzlich zufrieden war: „Mahir hat jetzt nicht so wirklich ein gutes Spiel gemacht. Er hat gegen den Ball einen Tick zu wenig gemacht“, legt der Trainer trotz des wichtigen Tores den Finger in die Wunde.

Emrelis Arbeit gegen Ball verbesserungswürdig

Zwar sei Emreli laut Klose insbesondere nach dem Treffer besser geworden und habe das gezeigt, was er sehen wolle. Jedoch wäre nach Gefühl des 46-Jährigen „vorher schon viel mehr möglich gewesen“. Tatsächlich wären gegen das eindimensionale Hamburger Ballbesitzspiel bei einer besseren Positionierung der ersten FCN-Linie gegen den Ball noch mehr hohe Balleroberungen möglich gewesen – wenngleich es sich angesichts des starken Auswärtsauftritts um Kritik auf hohem Niveau handelt.

Hier kann Emreli außerdem zulegen

Trotzdem ist es nur natürlich, dass Emreli nach seiner Verletzungspause in verschiedenen Aspekten noch Luft nach oben hat. Dass er über eine starke Technik und ein gutes Raumgefühl verfügt, ist immer wieder zu erkennen. Doch gerade, was das Festmachen von Bällen mit dem Rücken zum Tor unter Gegnerdruck angeht, kann der Neuzugang noch besser werden. Nur 25 % gewonnene Offensivduelle (zum Vergleich: Tzimas mit 39 %) bestätigen diese Beobachtung.

Mahir Emreli „wird seinen Weg machen“

Emrelis Verbesserungspotenzial ist dabei als gute Nachricht zu verstehen – immerhin ist er mit seinen wichtigen Toren schon jetzt sehr wertvoll und könnte dies künftig noch umso mehr werden. Mit fortlaufendem Spielrhythmus und damit zunehmender Spielfitness dürften in Zukunft Aspekte wie die Arbeit gegen den Ball oder die Ballbehauptung besser werden. „Der Junge ist noch nicht fertig […] und wird seinen Weg machen“, kündigte Klose schon nach dem „Dosenöffner-Spiel“ in Fürth an.