Trotz Umbruch: Ist der FCN 2025/26 stärker als zuletzt?

Neues Ziel, neue Spieler, neue Hoffnung: Warum trotz prominenter Abgänge für den FCN mehr möglich ist.

1. FC Nürnberg NEWS CLUBFOKUS FCN Ziel Kader Klose
Foto: DO IT NOW Media

Nächster Schritt

Das Ziel einer ruhigen Saison erreichte der 1. FC Nürnberg 2024/25 ohne Probleme. Nun soll der nächste Schritt erfolgen, weshalb FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou das Ziel „Top 7“ für die kommende Spielzeit ausruft. Doch wie realistisch ist dies angesichts der Abgänge von Stefanos Tzimas, Jens Castrop und Co.?

Mehr Qualität?

Wird der 1. FC Nürnberg die Qualitäten von Castrop, Antiste, Tzimas, Emreli und eventuell Jander eins zu eins auffangen können? Definitiv nein. Was jedoch nicht vergessen werden darf: Viele dieser Spieler entwickelten sich erst in dieser Saison so fulminant. Dementsprechend wird es wieder darauf ankommen, mit talentierten Spielern die nächsten Entwicklungsschritte zu gehen. Vor der Saison dachten beispielsweise viele, dass durch den Verlust von Can Uzun die Offensive komplett brachliegen würde – am Ende erzielte man mit 60 Treffern so viele Tore wie in den vergangenen sieben Jahren nicht einmal ansatzweise.

Bessere Zusammenstellung

Darüber hinaus scheint – nicht zuletzt durch die JTA-Kooperation (mehr dazu) – man mittlerweile genau zu wissen, nach welchen Spielertypen und Profilen man sucht, um den Kader zu verstärken und zugleich Defizite der Vorsaison abzustellen. Diese waren laut Chatzialexiou vor allem „Größe und Intensitätsthemen“. Mit dem entsprechenden Zuwachs an Körpergröße erhofft man sich auch mehr Stabilität bei Standardsituationen, durch die man zu viele Punkte aus der Hand gab.

Platz 6

Denkt man an den Saisonstart 2024/25 zurück, hat der aktuelle Nürnberger Fußball nur noch wenig damit zu tun. In die neue Vorbereitung geht man nun mit einem Fundament und einer klar erkennbaren Spielidee. Betrachtet man die Tabelle ab dem achten Spieltag – also seitdem sich System und Ausrichtung mit Dreierkette und Tzimas neben Emreli im Sturm gefestigt haben – wäre der Club auf dem sechsten Tabellenplatz eingelaufen. Da man mittlerweile viele Prinzipien wie das ballnahe Überladen oder das Spielen und Gehen gefunden hat, startet man nicht mehr bei Null.

Ausgeglichene Liga

Was dem FCN ebenfalls entgegenkommen könnte, ist die Ausgeglichenheit der Liga. Mit dem HSV und Köln verlassen die zwei stärksten Teams die 2. Bundesliga, an deren Qualität die Absteiger aus Kiel und Bochum nicht anknüpfen können. Zudem steht bei vielen Teams, die 2024/25 vor Nürnberg platziert waren, ein großer personeller Umbruch bevor. Sowohl in Elversberg, Hannover, Magdeburg als auch in Paderborn wird es viele Veränderungen geben.

Beispiel Kiel

Dass der Abgang von Qualitätsspielern nicht zwangsläufig einen Leistungsabfall zur Folge haben muss, bewies unter anderem Holstein Kiel 2023/24. Damals mussten die Störche einen großen Umbruch mit vielen Zu- und Abgängen bewältigen. Man verlor unter anderem Hauke Wahl und Fabian Reese – stieg am Ende der Saison jedoch erstmals in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga auf.

Alles möglich

Klar ist natürlich auch, dass der 1. FC Nürnberg sich auf dem Transfermarkt noch verstärken muss. Hierfür wird bei der ein oder anderen Personalie auch etwas Geduld gefragt sein, da der Club nicht am oberen Ende der Nahrungskette steht. Manche Transfers werden sich daher erst im Laufe des Sommers realisieren lassen. Nichtsdestotrotz ist es absolut möglich, besser als in der Vorsaison abzuschneiden.