Trotz 0:3-Niederlage: Darum kann der FCN stolz auf seine Leistung sein

Völlig verdient verliert der 1. FC Nürnberg sein Heimspiel gegen den Hamburger SV. Trotz aller Widrigkeiten zeigte die Mannschaft Mut.

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Trotz Widrigkeiten: guter FCN-Start

Dass der 1. FC Nürnberg derzeit nicht vom Glück verfolgt ist, konnte man spätestens anhand der Veröffentlichung des Aufstellungsbogens feststellen. Neben dem wadenverletzten Robin Knoche und dem gelbgesperrten Jens Castrop fielen mit Tim Drexler und Stefanos Tzimas noch zwei weitere Stammspieler für das Heimspiel gegen den Hamburger SV aus. Als seien dies schon nicht genug schlechte Nachrichten, nahm daraufhin das Nürnberger Unglück erst so richtig Fahrt auf.

Denn es schien zunächst ein Samstagnachmittag zu werden, an dem man trotz aller Widrigkeiten eine gut aufgelegte Club-Mannschaft zu sehen bekam. Zwar waren die Gäste mit über 70 % Ballbesitz von Anfang an die spielbestimmende Mannschaft. Jedoch hielt eine schnell umschaltende und aggressive Klose-Elf stark dagegen. Gleich drei Abschlüsse nach nicht mal acht Minuten sah man in dieser Saison noch nicht allzu oft vom FCN.

Nürnberger Unglück nimmt seinen Lauf

Und trotzdem schien das Spiel nach knapp einer Viertelstunde erledigt. Unglücklicher kann ein Gegentor in der Vollendung wohl kaum sein. Denn gleich mehrmals landeten Nürnberger Klärungsversuche beim HSV, und Jean-Luc Dompés verunglückter Schussversuch endete letztendlich über Umwege zum 0:1 im Tor.

Dass zu dieser Pannenserie nicht nur Pech, sondern auch Unvermögen gehörte, zeigte einerseits, dass man vor dem Rückstand wieder einmal die Schnittstelle auf der linken Abwehrseite nicht geschlossen bekam. Andererseits erwies wenig später Stürmer Janis Antiste mit seinem groben Foulspiel und dem daraus resultierenden Platzverweis seiner Mannschaft einen Bärendienst, was dazu führte, dass jegliche Nürnberger Erfolgsaussichten an diesem Tag nach gut 15 Minuten bereits auf ein Minimum sanken.

Starke Reaktion

Nun folgte aber die Phase, auf die diese Mannschaft stolz sein kann und die sie von der letztjährigen unterscheidet. Denn fast genau ein Jahr zuvor, ebenfalls bei einem Heimspiel am 28. Spieltag – damals beim 0:4 gegen Holstein Kiel –, verlief der Spielbeginn nahezu identisch: nämlich mit einem Rückstand und einem Platzverweis nach 20 Minuten. Anders als damals, als man sich tief fallen ließ und kaum noch vom eigenen Tor wegkam, packte den 1. FC Nürnberg ein Jahr später diesmal der Mut.

Statt mit langen Bällen gegen die Überzahl zu agieren, blieb eine junge Nürnberger Mannschaft ihrer Linie treu. Über die typischen Muster (Positionsrochaden, Spielen und Gehen) und mit technischer Raffinesse befreite sich der FCN aus dem Hamburger Druck. Jan Reichert rückte immer wieder weit auf im Spielaufbau, Ondrej Karafiat schob ins Mittelfeld. Eine mutige Herangehensweise, die mit der Großchance von Karafiat mit dem 1:1 hätte belohnt werden können. Stattdessen entschied der HSV im Stile einer Spitzenmannschaft mit dem 0:2 durch Dompé noch vor der Pause die Partie.

Ein Tiefschlag zu viel

Dass sich der FCN von diesem nächsten Tiefschlag nicht mehr erholen konnte, ist dann allzu verständlich. Umso mehr, weil der Hamburger SV in der zweiten Hälfte absolut nichts mehr anbrennen ließ und eine hochkonzentrierte Leistung bot. Deswegen stand am Ende eine völlig verdiente 0:3-Heimniederlage für den 1. FC Nürnberg, aus der man trotzdem positive Aspekte ableiten und auf die man angesichts der Umstände stolz sein kann. Nichtsdestotrotz gab es auch genug vermeidbare Fehler, die sich in Zukunft nicht mehr wiederholen sollten und auf die man sich bei der Aufarbeitung konzentrieren sollte.