Tim Handwerker über FCN-Abschied: „Habe mir etwas anderes erwünscht“

Als einer der dienstältesten Nürnberger musste Tim Handwerker im Winter den FCN verlassen. Nach einer Rückrunde in Regensburg ist der Linksverteidiger nun wieder voller Tatendrang.

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Foto: fcn.de

Ein Karriereverlauf mit Rückschlägen

Die jüngere Vergangenheit von Tim Handwerker war sicherlich nicht die erfolgreichste Phase seiner Laufbahn. Innerhalb von weniger als zwei Jahren erlitt der Linksverteidiger gleich zwei Kreuzbandrisse – mit einer Ausfallzeit von insgesamt rund eineinhalb Jahren. Nach Rehabilitation folgte jüngst der Abstieg in die 3. Liga mit dem SSV Jahn Regensburg, zu dem er im Winter vom 1. FC Nürnberg wechselte.

Ein Schritt, der in Handwerkers Karriereplanung so nicht vorgesehen war. Schließlich gehörte der mittlerweile 27-Jährige seit seinem Wechsel 2019 vom 1. FC Köln zu den dienstältesten Spielern am Valznerweiher. „Ich war fünf Jahre beim Club. Ich habe mich hier sehr wohlgefühlt“, sagte er im Podcast FootballKO vor rund zwei Wochen.

Im Dezember des Vorjahres kämpfte sich Handwerker nach seinem zweiten Kreuzbandriss – erlitten während seiner Leihe zum FC Utrecht – wieder an die Mannschaft heran und war zuversichtlich: „Ich glaube, dass ich auch selbst in den drei Wochen, in denen ich zurückkam, im Training sehr gute Leistungen gezeigt habe und auch immer noch bewiesen habe, dass ich es kann.“

Widerwilliger Abschied vom FCN

Zu seinem 127. Pflichtspiel für den FCN kam es jedoch nicht mehr – der Verein plante offenbar nicht mehr mit ihm. „Natürlich habe ich mir etwas anderes erwünscht“, so der gebürtige Westfale, der gehofft hatte, „dass es hier nochmal weitergeht oder dass man vielleicht nochmal ein Jahr verlängert bekommt.“

Dass er keine Zukunft mehr beim Club haben würde, deutete sich bereits in der Hinrunde der Vorsaison an. „Der Club hat damals schon seine Philosophie gefahren. Dann gibt es Gründe, die du als Spieler nicht mehr beeinflussen kannst“, sagte Handwerker mit Blick auf die strategische Ausrichtung des FCN, der zunehmend auf junge Spieler wie Nathaniel Brown setzte.

Auch aus Mangel an Wertschätzung entschloss sich Handwerker damals zur Leihe in die Niederlande – nach seiner Rückkehr sollte er kein weiteres Spiel mehr für den neunmaligen deutschen Meister absolvieren.

Zukunft ungewiss

Zwar konnte Handwerker den Abstieg des SSV Jahn in der abgelaufenen Rückrunde nicht verhindern, doch gelang es ihm immerhin, sich als Stammspieler zu etablieren und wichtige Spielpraxis zu sammeln. Wie es für den Linksfuß weitergeht, ist derzeit noch „offen“: „Das Wichtigste ist, dass man gesund bleibt“, so Handwerker, der davon überzeugt ist, sich auch an anderem Ort wieder durchzusetzen: „Dafür bin ich zu gut und habe auch viel zu viel Motivation und viel zu viel Leidenschaft.“

Nach lediglich 34 Zweitliga-Einsätzen in den vergangenen drei Spielzeiten bleibt zu hoffen, dass Tim Handwerker nun dauerhaft fit bleibt und bei einem neuen Verein sportlich wie persönlich wieder Fuß fasst. Auch wenn er sich vom FCN nach seiner Verletzungsphase einen „anderen Umgang erhofft“ hätte, ist die Entscheidung des Clubs, einen klaren Cut zu machen, aus sportlicher Sicht nachvollziehbar – zumal die Linksverteidiger-Position mit Danilo Soares und Berkay Yılmaz bereits doppelt besetzt war. Eine Trennung, die – Stand jetzt – weder dem Spieler noch dem Verein geschadet hat.