So lief Jannik Hofmanns Startelfdebüt beim FCN

Im Trubel der letzten Tage ging das Startelfdebüt von Jannik Hofmann beim 1. FC Nürnberg fast ein bisschen unter. Der 22-Jährige lieferte sogar ein paar Bestwerte ab. Der CLUBFOKUS blickt auf Hofmanns Leistung gegen Düsseldorf und dessen Zukunftsperspektiven.

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Foto: FCN

Seit 2008 spielt Jannik Hofmann für den 1. FC Nürnberg. Der gebürtige Bayreuther, der sich selbst als Clubfan „seit Kindertagen“ bezeichnet, gab im Februar beim Auswärtsspiel gegen Wehen Wiesbaden sein Debüt für die Profis. Der zweite Einsatz folgte am darauffolgenden Spieltag zu Hause den 1. FC Kaiserslautern. Auch aufgrund einiger Verletzungsprobleme folgte der 3. Einsatz erst am vergangenen Freitagabend in Düsseldorf – diesmal aber von Beginn an.

Ungewohnte Rolle für Hofmann

Im 1. Durchgang gegen die Fortuna agierte Hofmann als rechter Flügelspieler im Nürnberger System. Auch wenn er bislang in seiner Karriere vor allem als Rechtsverteidiger zum Einsatz kam, hat das Eigengewächs keine Probleme mit der offensiveren Rolle: „Für mich ist das egal. Ich liebe die Zweikämpfe, aber die kann ich auch etwas weiter vorne führen.“ Trotz 3 gewonnener Offensivduelle in den ersten 45 Minuten (Nürnberger Bestwert) konnte Hofmann – wie die restlichen Cluberer Offensivspieler auch – nur wenig Akzente setzen. Der Plan war, den schnellen 22-Jährigen mit Bällen in die Tiefe und hinter die gegnerische Abwehr zu suchen. Dies gelang allerdings nur in Ansätzen. Mit Ball am Fuß ließ Hofmann vor allem Vorsicht walten. Lediglich 1 seiner 12 gespielten Pässe war nach vorne gerichtet. Im Spiel gegen den Ball verteidigte der Startelfdebütant fleißig nach hinten und verfolgte seinen Gegenspieler, den offensiv ausgerichteten Emmanuel Iyoha, bis an den eigenen Strafraum.

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Hofmann als offensiver Außenverteidiger

Nach dem Pausenpfiff rückte Hofmann eine Reihe weiter nach hinten auf seine gewohnte Position als Rechtsverteidiger. Dabei interpretierte er die Rolle des Außenverteidigers anders als Gyamerah und Valentini zuletzt. Die beiden agierten je nach Gegner entweder als halbrechter Teil des 3er-Aufbaus oder schoben im Ballbesitz in die zentralen Räume im Mittelfeld. Hofmann fungierte hingegen als „klassischer“, offensiv ausgerichteter Außenverteidiger, der die Breite besetzte. In der 2. Halbzeit trug der 1. FC Nürnberg 7 seiner 14 Angriffe über die rechte Seite vor, 7 weitere durch das Zentrum und keinen einzigen über links. Kein Zufall – denn Hofmann schob permanent mit nach vorne an und harmonierte passabel mit Vordermann Goller. Hofmann spielte nach der Pause immerhin 8 seiner 22 Pässe vertikal – zumeist die Linie entlang. Zudem schlug der 22-Jährige die meisten Nürnberger Flanken im 2. Durchgang. Dass nur 1 der 3 ankam, zeigt, dass längst nicht alles funktionierte. Auch im Spiel gegen den Ball hatte er im 1-gegen-1 mit Gegenspieler Christos Tzolis hin und wieder Schwierigkeiten. Angesichts dessen Verfassung (bereits 25 Scorerpunkte) ist dies allerdings keine Schande.

Das macht Hofmann in Zukunft wertvoll

Dem Club fehlte es in der Rückrunde häufig an der nötigen Intensität und Bereitschaft im Spiel. Ein Spieler, der diese garantiert, ist Jannik Hofmann. Mit 11.6 Kilometern spulte er am Freitagabend die zweitmeisten Kilometer nach Jens Castrop (11.8) ab. Hofmanns 31 Sprints waren zudem die meisten beim FCN. Vor allem sein Einsatz gegen den Ball stach heraus – 16 Sprints gegen den Ball suchen ebenfalls seinesgleichen beim Club. Zum Vergleich: sein Außenverteidiger-Pendant Nathaniel Brown kam am Freitagabend auf lediglich 9 Sprints im Spiel gegen den Ball. Hofmann ist sicherlich ein anderer Typ Rechtsverteidiger als beispielsweise Jan Gyamerah. Hofmanns Profil bringt aber durchaus einen Mehrwert mit. Freilich kann er noch dazulernen, beispielsweise wie man Situationen auch mal mit flachen Diagonalbällen in das Zentrum auflöst. Um solche Feinheiten geht es beim Club derzeit aber nicht primär, die vielzitierten Bascis müssen zuerst sitzen. Und genau diese bringt Jannik Hofmann zweifelsfrei mit.


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