Kwasniok-Abschied mit Aufstieg?
Unter der Woche wurde verkündet, dass der SC Paderborn und sein Trainer Lukas Kwasniok trotz laufendem Vertrag ab kommender Saison getrennte Wege gehen werden. Nun will Kwasniok nach vier erfolgreichen gemeinsamen Jahren in den letzten fünf Spielen der Saison „die schönste dieser Zeit“ erleben und damit am Wochenende mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg beginnen.
Anders als beim FCN äußert der SCP-Trainer, der mit seiner Mannschaft nur einen Punkt vor den Franken steht, seine Aufstiegswünsche ganz offen: „Es ist vielleicht dieses eine i-Tüpfelchen noch möglich“, nimmt der 43-Jährige den Aufstiegsrelegationsplatz auf der Spieltagspressekonferenz ins Visier: „Wir können 15 Punkte holen. Wir versuchen, die Saison zu verlängern. Das ist unser Ziel. So fahren wir nach Nürnberg.“
„Nürnberg hat richtig Eier bewiesen“
Trotz zwei Punkten Rückstand und Rang sieben sieht Kwasniok das Erreichen des dritten Platzes ein Stück weit in der eigenen Hand: „Holst du die 15 Punkte, ist es nicht ganz so unwahrscheinlich, dass du auf Drei einläufst.“ Gleichzeitig ist sich der mutmaßlich beste Trainer der 2. Bundesliga der Schwere dieser Aufgabe bewusst: „Wenn man sich diese Saison anschaut: so häufig ist es Mannschaften noch nicht gelungen, 15 Punkte am Stück zu holen. Aber was nicht ist, kann noch werden“, zeigt er sich optimistisch.
Eine solche Serie traut Kwasniok jedoch auch vielen anderen Mannschaften dieser Liga zu: „Ich bin überzeugt davon, dass irgendeine Mannschaft 15 Punkte holen wird.“ Teil dieses Kreises dürfte sicherlich auch der 1. FC Nürnberg sein, dem Kwasniok großen Respekt zollt: „Nürnberg hat richtig Eier bewiesen.“ Nach problematischen Vorjahren schätzt der Deutsch-Pole den fränkischen Mut, „einen radikalen Cut“ mit „unfassbar vielen jungen Spielern auf dem Feld“ gemacht zu haben.
Taktisch anspruchsvolles Verfolgerduell
Im Vergleich zum Hinspiel, das die Paderborner mit etwas Glück in der Nachspielzeit mit 3:2 gewinnen konnten, sieht Kwasniok den FCN sogar noch besser: „Sie haben nochmal einen draufgelegt.“ Dabei mache es ihm Spaß, dieser jungen Mannschaft zuzusehen: „Sie sind alle hungrig und machen zwar Fehler. Aber sie sind bereit, diese Fehler auszumerzen“, sieht er Parallelen zu seiner Mannschaft.
Aus diesem Grund freut sich Kwasniok auf dieses Spiel – auch, weil er ein „taktisch anspruchsvolles“ Aufeinandertreffen erwartet: „Es wird sehr interessant, welche Lösungen sie anbieten und wie sie gegen unsere Lösungen agieren.“ Umso brisanter macht diese Begegnung der Tabellenstand. Denn so dürfte wohl nur der Gewinner dieser Partie weiterhin realistische Chancen haben, doch noch auf den Aufstiegsrelegationsplatz springen zu können.