Schwere Aufgabe in Paderborn: Kann der FCN ein Ausrufezeichen setzen?

Am Abend gastiert der FCN in Paderborn. Die Klose-Elf trifft auf einen starken Gegner, der viele Parallelen zur eigenen Herangehensweise mitbringt.

1. FC Nürnberg FCN SC Paderborn Vorschau Klose Kwasniok Analyse
Foto: FCN

Volle Kapelle

Die Länderspielpause ist vorbei und die 2. Bundesliga zurück. Beim FCN nutzte man die Länderspielpause auf verschiedene Art und Weise, wie Trainer Klose erklärt. Der ein oder andere Spieler konnte sich erholen. Caspar Jander ist nach Krankheit ebenfalls zurück und wird beginnen können. Auch bei Emreli und Castrop, die mit ihren Nationalteams unterwegs waren, sieht es gut aus. Somit kann der 1. FC Nürnberg gut gerüstet die Partie angehen. Wie Paderborns Trainer Kwasniok den FCN einschätzt, könnt ihr hier nachlesen.

Starker Saisonstart

Dass der 1. FC Nürnberg am Freitagabend „nur“ beim Tabellenzweiten gastiert, ist auf die 95. Minute des letzten Paderborner Spiels in Düsseldorf zurückzuführen. Ein Eigentor führte zum 1:1, sodass der SCP mit 21 Zählern aur dem zweiten Tabellenrang steht. Als einziges Team der Liga verlor die Kwasniok-Elf erst ein Spiel. Bereits in den Vorsaisons spielten die Ostwestfalen phasenweise um den Aufstieg mit.

Verbesserte Balance 

In dieser Spielzeit agiert man jedoch einen Tick balancierter. So gibt es etwas weniger Spektakel, dafür aber eine sehr stabile Defensive. Tatsächlich ließ man den geringsten Expected Goals Wert aller Zweitligisten zu. Torhüter Boevink, der mittlerweile durch Schubert ersetzt wurde, ließ jedoch auch den ein oder anderen haltbaren Ball passieren.

Gute Arbeit in Paderborn

Dem SCP muss man sowohl in der Kaderplanung als auch in der täglichen Arbeit ein Kompliment aussprechen. Paderborn schafft es regelmäßig, die namhaften Abgänge zu kompensieren. Hierfür wird man häufig kreativ und verpflichtet Spieler, die zuvor noch unter dem Radar laufen. Beispielsweise Aaron Zehnter, der im vergangenen Winter von Augsburg II kam, sich in der Rückrunde langsam herantaste und nun zu den stärksten Linksverteidigern der Liga gehört. Ähnliches gilt für Innenverteidiger Götze und Abräumer Castaneda, die beide aus der 3. Liga kamen. Mit Kwasniok verfügt man zudem über einen sehr modernen Trainer.

„Ich glaube, es wird ein offener Schlagabtausch. Wir müssen auf jeden Fall viel laufen und verteidigen. Beide Mannschaften sind in Form, sind gut und spielen ähnlich. Da wird es auf Details ankommen.“

Miroslav Klose
über das Spiel in Paderborn.

Klare Abläufe

Der Tabellenzweite passt zwar stets Kleinigkeiten an den Gegner an, verfügt aber trotzdem über immer wiederkehrende Muster im Spielaufbau. Im tiefen Ballbesitz rückt der zentrale Innenverteidiger Götze auf die Sechserposition auf. In höheren Zonen nimmt er das Zentrum des Dreieraufbaus an und dribbelt immer wieder mutig an. Der rechte Schienenspieler und Kapitän Obermair rückt vom Flügel aus sehr häufig in den Halbraum ein, um hier Überzahl herzustellen. Die sehr dynamische Offensive attackiert zudem mit vielen Tiefenläufen den Rücken der gegnerischen Abwehr.

Geschlossenes Zentrum und Intensität

Ähnlich wie der FCN, versucht auch Paderborn, den Gegner auf die Flügel zu lenken. Die Kwasniok-Elf verteidigt im 5-2-3 und versucht, den gegnerischen Passweg auf die Sechser zu schließen. Erfolgt dann beispielsweise der Pass auf einen Halbverteidiger, geht man aktiv ins Pressing über. Zudem ist man eines der wenigen Teams, das nach wie vor viel im Raum verteidigt. Intensität ist ein sehr wichtiger Faktor. Man spult die meisten Kilometer ab und verzeichnet zudem die meisten intensiven Läufe der Liga. 

Fehlender Torjäger

Die SCP-Offensive verfügt über viele verschiedene Spielertypen. Bilbija ist extrem stark zwischen den Linien, Ansah ist mit seinem Tempo im 1-gegen-1 gut, Grimaldi fungiert als Zielspieler und Michel ist extrem erfahren und clever. Dennoch fehlt bislang ein richtiger Knipser. Bilbija ist als Mittelfeldspieler mit 5 Treffern Top-Torjäger – auch, weil man bezüglich der Anzahl an eigenen Großchancen noch Luft nach oben hat. Dennoch verfügt man über eine gute Boxbesetzung und bringt nicht zufällig mit 40% Präzision die meisten Flanken der Liga an. 

Ein echtes Spitzenspiel?

Da in der 2. Bundesliga alles sehr eng beieinander ist, kann man in der Theorie aktuell von vielen Spitzenspielen sprechen – und damit auch beim Spiel zwischen Paderborn und Nürnberg. Jedoch kann man auch durchaus davon ausgehen, dass das Spiel das halten wird, was er verspricht. Während der FCN bekanntermaßen zuletzt sehr beeindruckend performte, liefert Paderborn vom ersten Spieltag an sehr konstante Leistungen, wodurch sie auch als leichter Favorit in das Spiel gehen. Kommt die Klose-Elf jedoch ähnlich fulminant wie aus der letzten Länderspielpause, kann man für das nächste Ausrufezeichen sorgen.

Den Großteil unserer Daten beziehen wir von Wyscout.