Schon drei Scorer: FCN-Talent überzeugt auf linker Schiene

Anders als bei den Profis spielt bei der U23 mit Eric Porstner ein Außenverteidiger eine wichtige Rolle für die Offensive.

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Foto: FCN.de

Top-Scorer Porstner

Während der Offensivdrang über die Außenbahnen der Profis des 1. FC Nürnberg an den ersten beiden Spieltagen wieder einmal sehr gering war, ist der linke Schienenspieler im Spiel der U23 maßgeblich dafür verantwortlich, dass man bislang alle drei Partien in der Regionalliga Bayern gewinnen konnte. Denn von dort aus erzielte der 18-jährige Eric Porstner bereits zweimal den wichtigen 1:0-Führungstreffer, bereitete einen weiteren vor und war damit an drei der fünf Saisontore direkt beteiligt.

Vielseitiger Porstner

Ein Einfluss eines Außenverteidigers, wie man ihn sich bei den Profis manchmal ebenfalls wünschen würde. Denn anstatt tief im Spielaufbau gebunden zu sein, attackiert der junge Porstner immer wieder die gegnerische Kette. So war es bei seinem Tor beim 2:1-Sieg über Wacker Burghausen nicht das erste Mal in dieser noch jungen Saison, dass er fast schon in Mittelstürmer-Manier vom linken Halbraum kommend die Tiefe belief.

Porstner gilt ohnehin als vielseitiger Spieler, was dem rochierenden Nürnberger Ballbesitzspiel zugutekommt. In der Jugend spielte der gebürtige Nürnberger unter anderem bereits in der Innenverteidigung, im zentralen Mittelfeld oder als Linksaußen. Demzufolge sieht man ihn in der U23 auch immer wieder zwischen Halbraum und Breite pendeln – und sich in beiden Zonen wohlfühlen.

Sucht das Risiko über seine Seite, wie u.a. seine Passquote von nur 70% zeigt.

Hoher Offensivdrang

Wie gut er seine Aufgabe in dieser noch sehr jungen Saison erledigt, verdeutlicht ein Blick auf die Zahlen. Dass er fast 70 % seiner über zehn Zweikämpfe pro 90 Minuten gewinnt, ist mit Abstand teaminterner Bestwert. Insbesondere mit Ball am Fuß findet er derzeit meist die richtige Lösung und verlor in noch keinem seiner sieben absolvierten Dribblings den Ball. Sein hoher Offensivdrang spiegelt sich auch darin wider, dass er die meisten erfolgreichen Offensivaktionen aller kleinen Cluberer verbucht.

Dass er selbst in der Defensive in dieser Statistik weit vorne liegt, unterstreicht seine Fähigkeiten in beide Spielfeldrichtungen. Wenngleich gegen die stark über seine Seite angreifenden Burghauser sichtbar wurde, dass das Talent den Raum im eigenen Rücken manchmal noch besser verteidigen könnte – was angesichts des ersten Gegentores für die U23 nach 280 gespielten Minuten als Kritik auf hohem Niveau daherkommt.

Zum Vergleich: Janisch und Soares kommen gemeinsam auf 2,7 erfolgreiche Offensivaktionen pro 90 Minuten – eine deutlich andere Interpretation.

Bald bei den Profis?

Auch wenn es in seinem Spiel selbstverständlich noch Verbesserungsbedarf gibt, ist es dennoch beeindruckend, wie Porstner seine in der Jugend gezeigten Fähigkeiten nun nahtlos auf den Herrenfußball überträgt. Möglicherweise wird er in dieser Form auch schon bald ein Thema für Miroslav Klose, nachdem er in der Vorsaison bereits in der 2. Bundesliga debütieren durfte. „Mein Traum ist es, mir früher oder später einen Platz in diesem Kader zu erkämpfen“, kündigte das Nürnberger Eigengewächs während des Trainingslagers mit den Profis seine Ambitionen auf der Vereinswebsite an.