Rückblick: Wichtige Zahlen und Daten zum Löwen-Testspiel

Das Nürnberger 1:1 gegen 1860 München liegt bereits ein paar Tage zurück. Dennoch lohnt sich der Blick auf einige Zahlen und Fakten, die den Stand der Cluberer Entwicklung gut widerspiegeln.

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Foto: FCN

Dominanz und Chancenwucher

Am Ende des Spiels verzeichnete der 1. FC Nürnberg 56% Ballbesitz, was sich nach gar nicht so viel Dominanz anhört – obwohl man 90% seiner Abspiele anbrachte und der Anteil langer Bälle lediglich 6% betrug. Deutlicher wird diese allerdings beim Blick auf die Abschlüsse und deren Qualität. Laut Chancenqualität hätte die Klose-Elf 3.2 Tore erzielen können. 23 Ballaktionen (Pick mit 4 die meisten) verzeichnete man im gegnerischen Strafraum und gab 12 der 15 Abschlüsse von innerhalb des Sechzehners ab. 

Fehlendes Durchsetzungsvermögen in der Offensive?

Vor allem im 1. Durchgang machte der FCN deutlich zu wenig aus seinen Möglichkeiten und aus Situationen, die zu Möglichkeiten hätten führen können. Im Durchschnitt betrug die Zweikampfquote der vier Offensivspieler lediglich 16%. Stefanos Tzimas bestritt insgesamt die meisten direkten Duelle der Cluberer, konnte aber nur 4 von 17 für sich entscheiden. Florian Pick zeigte zwar seine Qualität (4 Torschussbeteiligungen, 88% Passquote), ließ die Durchschlagskraft mit nur 2 von 13 gewonnenen Zweikämpfen aber auch vermissen. Noch schwächer als Benni Goller, der nur 1 seiner 7 Zweikämpfe gewann, war diesbezüglich Michal Ševčík, der alle 8 direkten Duelle verlor.

Spielstarkes Zentrum – mit Luft nach oben

Trotz der schwachen Zweikampfquote war längst nicht alles schlecht im Nürnberger Offensivspiel. Vor allem durch die Spielfeldmitte konnte man viel Torgefahr initiieren. Insgesamt 1.8 Expected Goals kreierte man aus dem eigenen Ballbesitzspiel – 1.6 xG davon durch das Zentrum. Dennoch mündeten lediglich 10 der 35 Nürnberger Positionsangriffe in einem Abschluss, was prozentual sogar unter dem Schnitt der Vorsaison liegt. Phasenweise hatte man Schwierigkeiten, hinter die erste Pressinglinie der Löwen zu kommen. Mit 39 Pässen in das Angriffsdrittel spielte man am Ende sogar weniger als 1860 München (40), wenngleich die Quote (87% zu 65%) klar für die überlegene Spielanlage der Klose-Elf spricht. 

Stabile Defensive und gute Einzelleistungen

Paradebeispiel für die ballsichere, aber nicht immer gefährliche Spielweise, ist Caspar Jander. Der Neuzugang aus Duisburg brachte starke 34 seiner 35 Zuspiele zum Mitspieler, spielte dabei aber lediglich 8 nach vorne gerichtete Pässe (12 Rückpässe). Unter die Kategorie fehlerfrei fällt Finn Jeltschs Passspiel. Alle seiner 61 Pässe erreichten ihr Ziel, zudem gewann der mittlerweile 18-Jährige 78% seiner Zweikämpfe und sogar 3 von 4 Luftduellen. Obwohl Ondrej Karafiat am Gegentreffer nicht freizusprechen ist, war ansonsten auch er ein Faktor für die stabile Defensive, die lediglich 3 gegnerische Abschlüsse zuließ und gegen welche die Löwen im 2. Durchgang nicht einmal in den Strafraum kamen. Karafiats 13 Balleroberungen, 7 abgefangene Pässe und 4 Klärungsaktionen bedeuteten jeweils den Bestwert der Klose-Elf.

Noch 2,5 Wochen bis zum Auftakt

Bis zum Ligastart am 3. August mit dem Auswärtsspiel beim Karlsruher SC haben Miroslav Klose und sein Team noch Zeit, um die Mannschaft auf einen guten Saisonstart einzustellen. Die Durchschlagskraft in der Offensive sowie der tiefe Spielaufbau stehen neben Intensität und anderen Inhalten sicherlich weit oben auf dem Trainingsplan. Am Samstag wartet der nächste Härtetest mit dem Abschluss des Trainingslagers am Walchsee, wenn man auf die Blackburn Rovers trifft. 6 Tage später kommt Juventus Turin zur Generalprobe ins Max-Morlock-Stadion. Die grundsätzliche Herangehensweise Klose wird sich bis dahin nicht entscheidend ändern, wenngleich die Abläufe und Inhalte bis dahin natürlich verfeinert und ausgeweitet werden. Spannend wird vor allem, welcher Kader dem Ex-Weltmeister zum Ligastart zur Verfügung stehen wird.


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