Robin Knoche: endlich Unterschiedsspieler!

Robin Knoche wurde vor kurzer Zeit noch als Nürnberger Fehlkauf tituliert. Eine Systemumstellung später ist er der erhoffte Unterschiedsspieler.

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Foto: FCN

Anders als geplant

Einen schnellen Linksfuß wollte der 1. FC Nürnberg für die Innenverteidigung verpflichten. Stattdessen fiel die Wahl auf Robin Knoche, der nun als Kapitän für den Club aufläuft. Der 32-Jährige ist jedoch Rechtsfuß und nicht der Schnellste. Knoches Spielerprofil eignet sich alles in allem nicht ideal für eine Viererkette, mit welcher der FCN in die Saison startete. So kam nach kurzer Zeit auch Kritik am „Königstransfer“ auf, der nicht als der erhoffte Stabilisator der Defensive auftrat.

Starke Derbyleistung

Dass der 1. FC Nürnberg ausgerechnet im Derby erstmals in dieser Spielzeit ohne Gegentreffer blieb, hing auch maßgeblich mit Knoches Performance zusammen. Der Routinier agierte gegen den Ball nahezu fehlerfrei und ließ unter anderem Hrgota nie zur Entfaltung kommen, da Knoche seine große Stärke im Vorwärtsverteidigen aus der Fünferkette heraus perfekt einbrachte. Dass Hrgota nach 90 Minuten die meisten Ballverluste (14) der Partie und Knoche gleichzeitig die meisten Balleroberungen (17) verzeichnete, ist demzufolge vieles, aber kein Zufall.

Zurück zu alter Stärke

Die Leistung beim Derbysieg war nicht die erste gute Leistung Knoches als zentraler Innenverteidiger. Stattdessen verzeichnete er in allen 3 Partien auf seiner angestammten Position die meisten Balleroberungen des Spiels. Eroberte er zuvor 10 Bälle pro Spiel, sind es nun 17 im Schnitt. Genauso auffällig ist seine klar verbesserte Zweikampfquote. Als Teil der Viererkette konnte er 56% für sich entscheiden, seit der Systemumstellung 73%.

Fixpunkt im Spielaufbau

Robin Knoche begann die Saison als halblinker Innenverteidiger und rückte später auf die halbrechte Position. Dies begründete Miroslav Klose damit, dass er sich von dort aus im Spielaufbau besser einbringen könne. Noch besser funktioniert dies jedoch seit der Systemumstellung. Seitdem spielt Knoche nicht nur die meisten (50 pro 90 min), sondern zugleich die meisten vertikalen und raumgewinnenden Pässe aller Cluberer. Gegen Fürth sah man zudem häufig das „Spielen und Gehen“. Nach dem Abspiel suchte der Abwehrchef den Weg nach vorne und schaltete sich mit in den Angriff ein. 

Altes System, alte Stärken

Nicht erst seit dem Derby ist es offensichtlich, dass sich Knoche im Zentrum einer Dreierkette deutlich wohler fühlt als in einer Viererkette. Zu groß waren zu Saisonbeginn die Räume, die der Kapitän verteidigen musste. Auf seiner aus Union-Zeiten angestammten Position zeigt er nun jedoch, dass er auch mit 32 Jahren ein absoluter Unterschiedsspieler in der 2. Bundesliga sein kann. 

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