Zuverlässiger Castrop-Ersatz
Erst am Freitagmorgen erfuhr Rafael Lubach, dass er am Abend gegen Kaiserslautern von Beginn an spielen darf. Am dritten Spieltag in Darmstadt feierte der 19-Jährige sein Startelfdebüt für den 1. FC Nürnberg, erwischte beim Auswärtsspiel aber – wie die gesamte Mannschaft – keinen guten Tag. Abgesehen davon konnte er als Joker das Nürnberger Spiel bereits regelmäßig beleben und auch bei seinem nächsten Einsatz von Beginn an gegen Münster überzeugen. Beim 0:0 gegen den FCK präsentierte sich Lubach erneut als zuverlässiger Castrop-Ersatz.
Box-to-Box Spieler Lubach
Gegen Kaiserslautern unterstrich der Ex-Dortmunder, dass er in beide Spielfeldrichtungen ein wichtiges Puzzlestück für den FCN sein kann. Im Spiel gegen den Ball verfolgte er den technisch starken Daisuke Yokota und schränkte dessen Wirkungskreise deutlich ein – auch deshalb führte Lubach mit 20 Zweikämpfen die zweitmeisten beim Club nach Stefanos Tzimas. Auch offensiv war er sehr präsent, vor allem dank seiner guten Bewegungen ohne Ball. Mit vielen Läufen in die Tiefe riss er entweder Löcher für seine Mitspieler oder kam selbst zum Abschluss, wenngleich er die Belohnung in Form eines Treffers verpasste. Die sechs empfangenen progressive Pässe – nur Emreli und Tzimas mehr – bestätigen ebenfalls seine klugen Laufwege und Positionierungen. Zudem gehört er regelmäßig zu den laufstärksten Spielern auf dem Feld.
„Ich glaube, es wird ein offener Schlagabtausch. Wir müssen auf jeden Fall viel laufen und verteidigen. Beide Mannschaften sind in Form, spielen gut und ähnlich. Da wird es auf Details ankommen.“
Miroslav Klose
über das Spiel in Paderborn.
Spieler Nummer 12?
Angesichts der starken Leistungen Lubachs, verfügt FCN-Trainer Miroslav Klose fast schon über ein Luxusproblem im Mittelfeld. Fällt Jens Castrop aus, kann man die Nummer 18 jederzeit bedenkenlos bringen. Ohne, dass man einen großen Qualitätsverlust befürchten muss. In einigen Teilbereichen ist der Neuzugang sogar stärker. Allen voran seine Ruhe am Ball, was auch die Passquote von 85% bestätigt, welche Castrops 82% übertreffen, sticht hervor. Zudem sind Lubachs gut getimte Tiefenläufe ein wichtiges Element, das ihn schwer zu greifen macht. Auf der anderen Seite sind Castrops Läufe mit dem Ball am Fuß von sehr hoher Bedeutung. Denn nicht zufällig verzeichnet der 21-Jährige die meisten progressiven Läufe beim Club. Am meisten Luft nach oben hat Lubach noch in seiner Zweikampfführung. Während Castrop 67% seiner Defensivduelle für sich entscheidet, sind es bei Lubach lediglich 37%. Mit insgesamt 27% erfolgreichen Zweikämpfen verfügt er derzeit sogar über die schwächste Quote beim FCN.
Schnell angekommen
Insgesamt sind die ersten Monate im Profifußball für Rafael Lubach sehr positiv verlaufen. Aktuell wird in Nürnberg über zu wenig Alternativen von der Bank diskutiert. Im zentralen Mittelfeld ist dies jedoch nicht der Fall. Denn im Prinzip hätte Lubach es sich angesichts seiner letzten Leistungen schon jetzt verdient, öfter von Beginn an aufzulaufen. Ausgerechnet hier ist die Konkurrenz mit Castrop und Jander jedoch so groß wie wahrscheinlich nirgends sonst im FCN-Aufgebot. Kann Lubach die Entwicklung der letzten Wochen fortführen, wird er seine Einsatzminuten über kurz oder lang aber definitiv nach oben schrauben.
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