„Peinlich, was wir spielen“ – Horn & Antiste mit Rapid in der Krise – und bald mit neuem Trainer?

Ein Punkt aus vier Spielen & „Stöger-Raus“-Rufe – bei den beiden Ex-FCN-Profis brennt vier Wochen vor Weihnachten der Baum.

1. FC Nürnberg FCN News Analyse Jannes Horn Janis Antiste Rapid Wien Trainer Peter Stöger
Fotos: FCN.de | Werner100359, FC RB Salzburg gegen SK Rapid Wien (2022-04-03) 11, CC BY-SA 4.0

Heftiger Einbruch

Bis Mitte September schien noch alles bestens zu laufen für die beiden ehemaligen Spieler des 1. FC Nürnberg, Jannes Horn und Janis Antiste. Mit Rapid Wien holte das Duo aus den ersten 14 Pflichtspielen elf Siege und verlor nur ein einziges Mal. Seitdem verzeichnen die Österreicher unter Trainer Peter Stöger jedoch einen deutlichen Abwärtstrend. Nur drei der letzten 13 Spiele – bei acht Niederlagen – konnten gewonnen werden. In einer engen Bundesliga rangiert man immerhin noch auf Rang zwei.

„Peinlich“, sagt Horn

Mit der jüngsten 1:4-Niederlage in der Conference League beim polnischen Erstligisten Raków Czestochowa steht Rapid als einziges Team des Wettbewerbs mit null Punkten am Tabellenende und scheint einen neuen Tiefpunkt erreicht zu haben. Schließlich konnten die Wiener aus den vergangenen vier Spielen nur einen Zähler sammeln. Entsprechend bedient zeigte sich Horn, der während seiner Karriere 37-mal für den FCN spielte, über die schon länger anhaltenden schwachen Auftritte: „Es ist peinlich, was wir spielen. Das tut mir für die Fans leid“, so der 28-Jährige.

„Stöger-Raus“

Gut möglich, dass Verteidiger Horn und Teamkollege Antiste, der in der letzten Rückrunde noch für den Club auf Torejagd ging, bald einen neuen Chef bekommen. Denn die Kritik an Stöger wird zunehmend lauter – inzwischen sogar aus den eigenen Reihen. Nach dem Auswärtsspiel in Polen waren deutlich „Stöger-Raus“-Rufe aus dem Rapid-Block zu hören.

„Ich habe für den Unmut Verständnis. Die Leistung ist schwer zu erklären, teils wird sorglos gespielt, ohne Verantwortung“, wird Stöger im Kurier zitiert – und scheint sich damit nicht unbedingt vor seine Spieler zu stellen. Der 59-Jährige weiß um die Schwere der Lage, betont aber gleichzeitig, dass er große Lust hätte, die Schieflage zu korrigieren: „Die nächsten Tage werden spannend. Ich wollte nicht vier Monate bleiben, sondern etwas langfristig Erfolgreiches aufbauen.“

Rückendeckung vom Sportdirektor – Trügerisch?

Rückhalt bekam Stöger zunächst von Sportdirektor Markus Katzer: „Für uns ist es wichtig, dass wir keine Trainerdiskussion lostreten, schon gar nicht öffentlich.“ Stöger will diese Rückendeckung jedoch nicht überbewerten: „Ab dem Zeitpunkt, wo man Rückendeckung kriegt, ist ja schon irgendetwas im Busch, sonst brauchst du die Rückendeckung nicht.“

Insofern könnte das kommende Ligaspiel gegen den formstarken LASK, der Rapid in der Tabelle überholen könnte, zu einem enorm wichtigen werden – für Horn, für Antiste, aber vor allem für Peter Stöger.