Hertha feuert Wunschtrainer Fiél
Rund 500.000 Euro soll Hertha BSC vor der Saison an den 1. FC Nürnberg überwiesen haben, um sich die Dienste ihres Wunschtrainers Cristian Fiél zu sichern. Kein dreiviertel Jahr später ist dieses gemeinsame Kapitel schon wieder Geschichte. Nach der vierten Niederlage in Serie in Düsseldorf und einem enttäuschenden 14. Tabellenplatz nach 22 Spieltagen zogen die Verantwortlichen des Hauptstadtklubs die Reißleine und entschieden sich für eine Entlassung von Fiél.
„Fiélo hat die Mannschaft in den vergangenen Monaten durch eine herausfordernde Phase geführt. Trotz seines hohen Engagements und seiner Leidenschaft für den Verein und die Mannschaft haben wir in den vergangenen Wochen leider nicht die Ergebnisse erzielt, die wir uns gewünscht haben. Wir danken Fiélo für seine harte Arbeit und seinen Einsatz für Hertha BSC. Es war keine leichte Entscheidung“, wird Sportdirektor Benjamin Weber auf der Vereinswebsite zitiert.
Umso bitterer für die Hertha und ihren Trainer ist, dass die Leistungen in den letzten Wochen nicht zu den Ergebnissen passten. „Wenn die Ergebnisse so sind, wie sie sind, hilft es auch nicht, dass die Mannschaft lebt“, stellte Fiél nüchtern nach der 1:2-Niederlage gegen die Fortuna fest und verschloss nicht die Augen vor dem Kommenden: „Da hast du nicht viele Argumente.“
Nie mehr als Ansätze
Trotz der zuletzt unglücklichen Niederlagen muss man jedoch konstatieren, dass der „Fiél-Fußball“ fast über die gesamte bisherige Saison nie über Ansätze hinauskam. Das zeigten nicht nur viele in der Offensive ideenlose Auftritte, sondern auch die Daten. Bei nur sechs Teams der 2. Bundesliga war die Qualität und Quantität der herausgespielten Chancen (Expected Goals) geringer. Trotzdem fehlte der alten Dame auch das nötige Glück: Nach der Expected-Points-Tabelle wären rund sieben Punkte mehr und damit der Kontakt zum oberen Drittel möglich gewesen.
Für Cristian Fiél hingegen will seine Zweitliga-Karriere nicht so wirklich in Tritt kommen. 2019 wurde der 44-Jährige nach nur neun Monaten und 15 Spieltagen als Tabellenletzter bei Dynamo Dresden entlassen. In der Vorsaison spielte der Deutsch-Spanier mit dem FCN die schlechteste Zweitliga-Rückrunde der Vereinsgeschichte.
Nun scheiterte „Fiélo“ deutlich am Berliner Ziel, die Rückkehr in die Bundesliga zu schaffen. Das Duell mit seinem Ex-Verein 1. FC Nürnberg am kommenden Spieltag bleibt ihm somit verwehrt. 25 Siegen stehen 18 Remis sowie 40 Niederlagen bei einem Punkteschnitt von 1,12 pro Spiel in seiner Trainerbilanz in der 2. Bundesliga gegenüber.
