Lebensversicherung Uzun
Nicht nur in der Defensive hatte der 1. FC Nürnberg (zweitmeisten Gegentore nach Osnabrück) in der abgelaufenen Spielzeit Probleme. Die Ausbeute von 43 erzielten Treffern wurde lediglich von 4 Teams unterboten. Grund zur Sorge für die kommende Saison? Schließlich fällt mit Top-Torjäger Uzun die letzte verbleibende Konstante vor dem gegnerischen Tor weg. Seit dem 10. Spieltag konnte der FCN nicht mehr punkten, wenn Uzun ohne Treffer aus dem Spiel ging.
Fehlende Qualität?
Ein Blick auf die Expected Goals der abgelaufenen Saison zeigt, dass nur wenige Club-Spieler in den oberen Rängen zu finden sind. Wenig überraschend war Can Uzun mit 0,45 xG/90 min auf Platz 10 der beste Nürnberger. Unter allen Spielern mit mindestens 1000 Einsatzminuten schaffte es ansonsten lediglich Lukas Schleimer mit 0,25 xG/90 min auf Platz 49 in die Top-50. Goller (0,16 xG/90 min) und Okunuki (0,14 xG/90 min) folgen erst sehr spät auf den Plätzen 83 und 93. Dass auch der vorherige Spielaufbau mitverantwortlich ist, steht außer Frage. Dennoch sind diese Werte kein Zufall.
Wenig Torgefahr keine Überraschung
Vor allem auf den Außenpositionen fehlte dem Club die Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Betrachtet man die vergangenen Stationen der Nürnberger Flügelspieler, erkennt man Parallelen. Benjamin Gollers beste Saison im Herrenbereich erlebte er 2020/21 im KSC-Trikot, und am Ende kam er dennoch nur auf vier Saisontore, was bisher seine beste Ausbeute im Seniorenfußball darstellt. Ähnlich verhält es sich mit Kanji Okunuki. Der Japaner traf auch in der 2. Japanischen Liga nie öfter als fünfmal in einer Spielzeit. 22 Treffer in 157 Pflichtspieleinsätzen im Herrenbereich sind ebenfalls nicht viel. Auch Joe Hungbos Ausbeute von neun Treffern in 88 Spielen spricht nicht für große Torgefahr.
Viele Schultern
Alleine mit einem Uzun-Ersatz, den man ohnehin nicht 1-zu-1 bekommt, wird es nicht getan sein. Die abgelaufene Saison zeigt, dass man die Torgefahr auf mehrere Schultern verteilen muss. Angefangen natürlich mit einem Stürmer, der zweistellig trifft. Zudem sollte der neue zentral-offensive Mittelfeldspieler ebenfalls für ein paar Treffer gut sein. Vor allem muss man aber auch dem Flügel nachbessern. Dass man einen Spieler wie Düsseldorfs Tzolis findet, der mal eben als Linksaußen 22 Tore erzielt, muss es gar nicht sein. Aber die Ausbeute von Goller (2), Okunuki (3), Hungbo (0) und Co. darf er gerne überbieten.
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