Not gegen Elend? Nürnberg empfängt Münster

Miroslav Klose steht vor dem Duell mit Preußer Münster bereits unter Druck. Der Schlüssel zum Sieg könnte auf den Flügeln liegen.

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Foto: fcn.de

Endspiel für Klose?

Auch wenn Nürnbergs Sportvorstand Joti Chatzialexiou nichts von einem Endspiel für seinen Trainer Miroslav Klose wissen möchte, ist der Druck vor dem Heimspiel gegen Preußen Münster maximal. Mit 7 Zählern und Platz 14 ist man mittlerweile auch punktetechnisch nur noch sehr mäßig unterwegs. Ein Heimsieg gegen den Aufsteiger ist daher nahezu Pflicht. Wenn dann auch noch das erste gute Spiel der Saison herausspringen würde, wäre es umso besser.

Münster mit Durchmarsch

Der Nürnberger Gegner steckt erwartungsgemäß im Tabellenkeller fest, nachdem die Jahre zuvor einem Märchen glichen. Als Meister der Regionalliga West gelang 22/23 der Aufstieg in die 3. Liga. Dort feierte man in der abgelaufenen Saison mit dem 2. Platz den erneuten Aufstieg. Eng verbunden ist dies mit Trainer Sascha Hildmann, der seit 2020 im Amt ist. Mit 5 Punkten rangiert man derzeit auf dem 15. Platz der 2. Bundesliga. Schmerzhaft wiegt der langfristige Ausfall von Stürmer Batmaz, der in der Vorsaison 17 Treffer erzielte und sich einen Kreuzbandriss zuzog.

Lösungen mit Ball gefragt

Entscheidend für den Ausgang des Spiels wird unter anderem, ob der 1. FC Nürnberg in der Lage ist, mehr Torgefahr aus dem eigenen Ballbesitz zu entwickeln als zuletzt. Denn Münster spielt die wenigsten Pässe der Liga und verzeichnet den zweitgeringsten Ballbesitzanteil. Gegen den Ball versucht man, den Gegner relativ früh zu pressen – zumeist aus einem 4231 oder 4213. Zu häufig schafft man es jedoch nicht, die Zwischenräume zu schließen, wodurch sich für den FCN Möglichkeiten ergeben, die erste Pressinglinie zu überspielen und von dort aus Tempo aufzunehmen.

Stärken und Schwächen der Münsteraner

In der Defensive wird die Klose-Elf vor allem die eigenen Außenpositionen kontrollieren müssen. Denn 71% seiner Angriffe trägt Münster über die Flügel vor, wo Lorenz, Makridis und Gradowski viele Flanken schlagen und gerne das 1-gegen-1 suchen. Der Spielaufbau erfolgt extrem vertikal mit vielen langen Bällen und dem darauffolgenden Kampf um zweite Bälle. Aufpassen muss der Club zudem bei gegnerischen Einwürfen, die sehr weit in den Strafraum fliegen und von Münster regelrecht zelebriert werden. Auf der anderen Seite ist der Aufsteiger nach ruhenden Bällen selbst verwundbar und kassierte bereits 6 Gegentreffer nach Standards und damit die meisten der Liga. Auch nach Flanken schlug es bereits zweimal im eigenen Gehäuse ein. Da passt es besonders gut, dass Flanken seit dieser Woche das neue Nürnberger Allheilmittel sein sollen.

Wird Münster zum Wendepunkt?

Für Miroslav Klose und den 1. FC Nürnberg geht es im Heimspiel gegen Preußen Münster um weit mehr als nur drei Punkte. Während der Druck auf Klose immer größer wird, scheint Münster auf dem Papier der ideale Gegner zu sein, um mit einem überzeugenden Sieg zurück in die Erfolgsspur zu finden. Doch die bisherigen Schwächen im eigenen Spielaufbau und die mangelnde Torgefahr könnten erneut zur Stolperfalle werden. Gelingt es der Klose-Elf jedoch, die Flügel effektiv zu bespielen und die Anfälligkeit der Münsteraner bei Standards auszunutzen, könnte das Spiel nicht nur einen dringend benötigten Sieg, sondern auch den Wendepunkt in einer bislang enttäuschenden Saison bedeuten.