Schritt für Schritt in die Bundesliga
Nürnbergs Probespieler Nosa Iyobosa Edokpolor spielte in der Jugend unter anderem für US Palermo in Italien, ehe es ihn zurück nach Österreich verschlug. Für die Zweitvertretung des Wolfsberger ACs lief er in der 3. Liga auf und konnte sich hier in den Fokus spielen. Daraufhin folgte der Wechsel zum SV Horn, mit dem er erst aus der 2. Liga abstieg und im Jahr darauf wieder aufstieg. Edokpolor wechselte aber zum Ligakonkurrenten FC Blau-Weiß Linz, für den er auch seinen ersten Treffer im Profifußball markierte. Deutlich weniger ruhmreich war Medienberichten zufolge sein Abgang aus Linz. Als feststand, dass er nach Altach in die Bundesliga wechseln wird, verweigerte er eine Einwechslung, um sich nicht zu verletzen. Mit einigen Streitereien wurde schließlich der Vertrag aufgelöst, ehe er sich Altach anschloss. Für den Bundesligisten kam der Österreicher mit nigerianischen Wurzeln zwischen 2020 und 2024 in 82 Partien zum Einsatz. Neben Miroslav Klose trainierte ihn hier mit Damir Canadi ein weiterer Coach mit Nürnberger Vergangenheit.
Der Faktor Klose
Seit dieser Woche trainiert Nosa Iyobosa Edokpolor beim 1. FC Nürnberg mit. Einer der Gründe hierfür ist sicherlich Miroslav Klose, der den 27-jährigen bereits in Altach trainierte. 21 Spiele bestritt Edokpolor unter dem neuen FCN-Trainer. Fehlte er nicht gesperrt oder verletzt, stand er in jedem Ligaspiel in der Startelf. Zunächst als Linksverteidiger in der Viererkette und nach der Systemumstellung als linker Halbverteidiger in der Dreierkette. Positionen, auf denen der Club noch auf der Suche nach Verstärkung ist.
Linksverteidiger mit hoher Dynamik
Edokpolor verfügt über eine hohe Dynamik und Beweglichkeit. Zudem ist er trotz seiner 1,78 Meter Körpergröße nicht schlecht in der Luft und gewinnt 53% seiner Kopfballduelle. Vor allem, da er eine starke Sprungkraft besitzt. Als Linksverteidiger schaltet er sich gerne mit in die Offensive ein, weshalb er auch als linker Schienenspieler einsetzbar ist. In etwa 2 Dribblings pro Spiel verzeichnete der 27-Jährige als Linksverteidiger in der höchsten österreichischen Spielklasse. Nach dem Abspiel sucht er den Weg in die Tiefe und schlägt von der Grundlinie aus präzise Hereingaben, die zu 39% bei seinen Mitspielern ankamen.
Erfahrung als Innenverteidiger
Agierte der Österreicher als Innenverteidiger, wie beispielsweise unter Klose, kam er zumeist in einer Dreierkette zum Einsatz. Er verteidigt zwar sehr aktiv (12 Balleroberungen pro 90 Minuten), verfügt mit Ball aber über einige Defizite im Spielaufbau. Gerne streut er lange Bälle ein, die aber präziser sein könnten. Auch deshalb kommen „nur“ 66% seiner – nicht sonderlich häufig – gespielten Pässe in das Angriffsdrittel an.
Nosa Iyobosa Edokpolor: denkbare Ergänzung für den FCN?
Für einen Stammplatz beim 1. FC Nürnberg wird es für Nosa Iyobosa Edokpolor vermutlich nicht reichen. Auch seine letzte Saison in Altach, in welcher er nur noch sehr sporadisch zum Einsatz kam, spricht nicht für ein Upgrade des bisherigen Personals. Angesichts des Cluberer Engpasses auf diesen Positionen, könnte er dennoch eine Ergänzung für den Kader sein – wenngleich er nicht der junge und talentierte Backup, den Olaf Rebbe ankündigte, für Danilo Soares ist. Auch seine Eignung für ein ballbesitzorientierteres Spiel muss er noch unter Beweis stellen. Selten sieht man ihn beispielsweise diagonal in Richtung Mitte dribbeln, stattdessen bevorzugt er die „einfache“ Option mit dem Abspiel an der Linie entlang. Was man ihm aber nie vorwerfen kann, ist fehlender Einsatz. Mit seiner hohen Workrate würde er die von Miroslav Klose gewünschte Intensität somit zweifelsfrei mitbringen. Nachdem der Nürnberger Trainer ihn bereits kennt, gilt es ihm zu vertrauen, ob er anhand der Trainingsqualität einen Wechsel für sinnvoll oder nicht hält.
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