Junge Spieler – erst zu langsam, nun schneller als gedacht
Nach der 0:2-Niederlage am 6. Spieltag im Heimspiel gegen Hertha BSC gab FCN- Trainer Miroslav Klose zu, dass er den Entwicklungsfortschritt seiner jungen Spieler überschätzt hätte:
„Es sind Fortschritte da. Aber bei jungen Spielern gehen diese langsamer voran, als es wir alle und vor allem ich gedacht haben.“
Miroslav Klose
Klose nach Hertha (21.09.2024)
Diese Analyse scheint sich vier Wochen später nun um 180 Grad gedreht zu haben. Mittlerweile nimmt Klose sogar eine positive Tendenz wahr, die er so nicht vorhergesehen hätte:
„Die jungen Spieler entwickeln sich weiter und haben einen enormen Schub nach vorne gemacht, was wir ihnen nicht so zugetraut haben.“
Miroslav Klose
Klose vor Fürth (18.10.2024)
Offensichtlich hat sich in den letzten vier Wochen viel beim 1. FC Nürnberg getan. Denn anders lässt sich die große Diskrepanz zwischen diesen beiden Aussagen, zwischen denen gerade einmal vier Wochen, zwei Spiele und drei Punkte liegen, nicht erklären. Nichtsdestotrotz ist es bemerkenswert, wie schnell und drastisch sich Kloses Einschätzung änderte.
Deutlicher Schritt laut Klose
Um welche Spieler es sich genau handle, konkretisierte der Trainer nicht. Vielmehr ist es wohl als Lob an die gesamte Mannschaft zu verstehen. Zugegebenermaßen seien laut Klose Ergebnisse das „A und O“. Trotzdem hat der Trainer großen Spaß daran, die Entwicklung seiner Mannschaft zu verfolgen und sieht das als deutlichen Schritt, den seine Mannschaft in den letzten Wochen gegangen ist.
Seidel ursprünglich für Regionalliga geplant
Obwohl Klose keine Namen nannte, lassen sich die (jungen) Gewinner der letzten Wochen antizipieren. So wäre der 19-jährige Nick Seidel zu nennen, der nicht nur im Profi-Fußball debütierte, sondern zudem die letzten beiden Spielen über die volle Distanz absolvieren durfte. Zwar kassierte der FCN vier Gegentore, wovon Seidel aufgrund eines Abstimmungsfehlers beteiligt war. Jedoch fügte sich der ursprünglich für die U23 geplante Neuzugänge schnell in die neuformierte Fünferkette ein.
Tzimas‘ harte Arbeit
Aufgrund seiner Zwei-Spiele-Sperre war Stefanos Tzimas für einige Wochen aus dem Spielbetrieb ausgeschlossen. Doch der 18-jährige Grieche nutzte diese Zeit, um sich mit individuellen Trainingseinheiten für mehr Einsatzzeiten zu empfehlen. Die Belohnung folgte gegen Münster: einerseits durch Klose mit der Start-11-Nominierung, andererseits durch sich selbst mit dem Treffer zum 1:0 und einer guten Leistung.
Leistungsträger Jander & aufkommender Yilmaz
Caspar Jander (21) dürfte mit seinen starken Auftritten schon länger zu den Senkrechtstartern und nun zu den Leistungsträgern in dieser Saison zählen – daran änderte die neue Rolle vor der Abwehr nichts. Nach holprigem Start scheint es für Berkay Yilmaz inzwischen immer besser voranzugehen. Einer Einwechslung kurz vor Abpfiff in Hannover folgte ein etwas längerer Kurzeinsatz gegen Münster, bei dem er seine Spielstärke andeuten konnte. Auch der 19-jährige Linksverteidiger dürfte damit zu den Spielern gehören, mit deren Entwicklung Klose einverstanden ist.
Vize-Kapitän Flick als Verlierer?
Zwar war er zuletzt zweimal 90 Minuten auf der Bank und gehört mit 24 Jahren ohnehin nicht mehr zu den Jüngsten. Jedoch ist Klose mit der jüngsten Entwicklung seines Vize-Kapitäns Florian Flick zufrieden. Schon unmittelbar nach dem Sieg gegen Münster lobte der Übungsleiter die Trainingsleistung seines Schützlings, was er mit Hinblick auf das Derby nun erneuerte: „Er hat alles bestätigen können und ist ein Kandidat für die Aufstellung.“ Trotz des Trainerlobes war Flicks Stand in Nürnberg gewiss schon besser.
Entwicklung auf dem Prüfstand im Derby
Wie groß der Fortschritt der Mannschaft des 1. FC Nürnbergs in den letzten Wochen tatsächlich war, wird vor allem das Spiel in Fürth aufzeigen. Aufgrund der gezeigten Leistungen scheint das aktuelle Gebilde noch fragil zu sein. Zumal Kloses Wahrnehmung über die positive Entwicklung aufgrund des geringen Zeitabstandes zu seiner noch gegensätzlichen Einschätzung wenige Wochen zuvor auf der Probe steht. Mit einem Erfolg im Derby – egal in welcher Art und Weise – hätte Klose wieder viele Argumente auf seiner Seite.
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