Schmerzhafte Ausfälle
Kapitän Robin Knoche, Mittelfeldstratege Caspar Jander, Torjäger Stefanos Tzimas und Leihspieler Janis Antiste – auf alle vier muss der 1. FC Nürnberg beim Topspiel in Kaiserslautern verzichten. Viel bitterer könnte aus FCN-Sicht das Lazarett kaum aussehen. Trainer Miroslav Klose bleibt dennoch positiv: „Jetzt haben andere die Möglichkeit, sich zu zeigen. Das ist auch eine Chance.“
Im Unterschied zur Vorwoche, als Klose „recht unzufrieden“ mit der Trainingswoche war, liefen die Einheiten diesmal deutlich besser. Das allein sei jedoch noch keine Garantie für ein erfolgreiches Wochenende. Ob Klose aufgrund der Ausfälle strukturelle Änderungen im Spiel vornehmen wird, ließ er offen und sprach von „vielen Optionen“. Personell wurde er jedoch etwas konkreter.
Sturm-Problematik
Durch den Ausfall von Tzimas und Antiste fehlt die etatmäßige Doppelspitze. Dahinter konnte sich in den vergangenen Wochen keiner der Angreifer nachhaltig aufdrängen. Ob der FCN mit einem oder zwei Stürmern spielen wird, sei noch offen. Klose spricht auch davon, dass die verfügbaren Stürmer „vielleicht nicht die Top-Qualität haben“. Der 46-Jährige sagt aber zugleich, dass sie dafür eine „andere Qualität“ mitbringen – weshalb die Mitspieler besonders gefordert sind.
Jander-Ersatz
„Caspar Jander tut uns einfach gut. Er ist mit und gegen den Ball sehr clever und für uns nicht 1:1 ersetzbar“, ließ Klose keine Zweifel an der Bedeutung Janders aufkommen. Das Spielerprofil des 22-Jährigen ist in dieser Form nicht noch einmal im Nürnberger Kader vorhanden. „Andere haben ein bisschen andere Stärken, dann müssen wir die nutzen“, lautet der Plan. Andere Stärken hat beispielsweise Rafael Lubach, der stattdessen womöglich die Jander-Rolle übernehmen – und etwas anders interpretieren könnte.
50:50-Entscheidung
Berkay Yilmaz nahm in den vergangenen Monaten eine tolle Entwicklung. In den letzten beiden Partien hatte er jedoch den ein oder anderen Stellungsfehler, mit denen er die Innenbahn für den Gegenspieler öffnete. Ist deswegen Danilo Soares nach langer Zeit mal wieder ein Kandidat für die Startelf? Laut Klose eine 50:50-Entscheidung: „Danilo lässt sich nicht hängen, mit ihm ist immer zu rechnen. Wir haben ein gutes Gefühl, ihn immer bringen zu können. Ich bin mit ihm zufrieden.“
Richtige Reaktion
Das vergangene Wochenende war für Tim Janisch nicht einfach. „Das gehört einfach mal dazu“, macht sich sein Trainer wenig Sorgen über Janischs Zustand. Das Einzige, was den Weltmeister von 2014 ärgerte, war die „dumme“ gelbe Karte zu Beginn der Partie: „Das nehme ich ihm ein bisschen übel, man kann Zeichen auch anders setzen.“ Die Gespräche mit dem 19-Jährigen verliefen aber gut – weshalb gegen einen erneuten Startelfeinsatz nur wenig spricht.
Sein Konkurrent Oliver Villadsen musste mit seinem Bankplatz zunächst kämpfen. Seit zwei Wochen zeigt er aber wieder die richtige Leistung im Training – was nötig ist, um wieder an die Startelf anzuklopfen. „Davor war es viel zu wenig“, bemängelt der WM-Rekordtorschütze.
Gegen die Vorzeichen
Nach zwei schmerzhaften Niederlagen steht nun – stark ersatzgeschwächt – ein Flutlichtspiel auf dem Betzenberg an. Die Vorzeichen sind aus Nürnberger Sicht nicht die besten. Bekanntlich ist in der 2. Bundesliga aber sowieso alles möglich. Und man braucht auch nicht so zu tun, als wäre im restlichen Nürnberger Kader gar keine Qualität vorhanden. Man darf nicht vergessen, dass man auch in Unterzahl dem Spitzenreiter aus Hamburg in der ersten Halbzeit lange Zeit Paroli bieten konnte. Deswegen wird das Spiel in Kaiserslautern schwer – aber keinesfalls ein Ding der Unmöglichkeit.