Brown trifft auch für U21
„Unglaublich“, resümierte Nathaniel Brown nach dem jüngsten 3:0-Sieg der deutschen U21-Nationalmannschaft gegen Dänemark. In erster Linie drückte er damit die Freude über sein erstes Tor im sechsten Einsatz für die Mannschaft von Trainer Antonio di Salvo aus. Doch darüber hinaus dürfte in diesem „Unglaublich“ auch die Begeisterung über die persönliche Entwicklung des Frankfurters in den letzten Wochen mitschwingen.
Brown mit guter Form
Schließlich war die Partie gegen Dänemark für den ehemaligen Nürnberger bereits die dritte in Folge, in der er zum Torerfolg kam. Dass Brown anders als zuvor wieder für die U21 nominiert wurde, liegt sicherlich an seiner derzeit starken Phase bei Eintracht Frankfurt, die vor ein paar Wochen wohl so niemand prophezeit hätte.
Nur Tribüne bei Eintracht
Denn an den ersten sieben Spieltagen der neuen Bundesligasaison kam Brown kein einziges Mal zum Einsatz, war fünfmal sogar nicht einmal Teil des Spieltagskaders. Für die Spiele in der UEFA Europa League wurde der 21-Jährige erst gar nicht gemeldet. Es schien so, als sei der Schritt von der 2. Bundesliga zu einem Europokalteilnehmer ein zu großer gewesen.
„Es war eine schwierige Situation, als ich nicht im Kader war.“
Nathaniel Brown
über seine Rolle am Anfang der Saison via dfb.de (12.11.2024)
Brown nutzte seine Chance
Doch Brown glaubte weiter an seine Chance, die ihm Trainer Dino Toppmöller einräumte: „Der Trainer meinte, dass ich Geduld haben muss. Jetzt habe ich meine Chance bekommen und bin froh, dass ich sie genutzt habe.“ Genutzt hat er diese Chance in der zweiten Runde des DFB-Pokals, als er erstmals in die Startelf rotierte und beim 2:1-Sieg gegen Mönchengladbach bewies, dass er auf diesem Niveau mithalten kann.
Plötzlich Startelfspieler & Torjäger
Da der bisherige Stamm-Linksverteidiger Arthur Theate gesperrt fehlte, durfte sich Brown nun auch in der Bundesliga beim 7:2-Kantersieg gegen Bochum zeigen, bei dem seine kleine Tor-Serie begann. Trainer Toppmöller war offensichtlich so überzeugt von den Leistungen des Neuzugangs, dass er ihn selbst beim schwierigen Auswärtsspiel in Stuttgart in der Anfangsformation beließ. Dort konnte „Nene“ als Linksaußen, also vor der Viererkette, nicht nur mithelfen, den 3:2-Sieg zu ermauern, sondern ebenso mit seinem Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 in der Offensive entscheidend werden.
„Meine Position ist hinten links. Aber ich bin auch eher der Spielertyp, der nach vorne geht – ein offensiver Linksverteidiger. Gegen Stuttgart habe ich vorne links gespielt. Es ist mir daher egal, ob vorne oder hinten.“
Nathaniel Brown
über seine Lieblingsposition via dfb.de (12.11.2024)
Brown sehr zweikampfstark
Zwar sind in seinem Defensivspiel noch punktuell Unsicherheiten oder Abstimmungsprobleme zu sehen. Jedoch präsentiert sich Brown seit seiner Startelf-Nominierung sehr konsequent im direkten Zweikampf, gewann seitdem 92 % seiner Defensiv-Duelle, was er mit vier von vier gewonnenen Bodenzweikämpfen auch auf die U21 übertragen konnte.
Offensivdrang von Brown
Neben seinen Toren, bei denen er dreimal goldrichtig stand und den Ball mehr oder weniger nur noch über die Linie drücken musste, zeigt er die Vorzüge eines offensiven Linksverteidigers. Immer wieder treibt er mit Ball am Fuß das Spiel nach vorne (9 progressive Läufe in den letzten drei Eintracht-Spielen) und scheut kein Offensiv-Duell.
„Unglaubliche“ Entwicklung Browns
Zwischenzeitlich dürfte der ein oder andere Clubfan auf eine Leihrückkehr von Brown gehofft haben. Allerdings ist der technisch versierte Linksfuß inzwischen voll und ganz in Frankfurt angekommen. Dass er und nicht etwa Can Uzun in diesem Herbst bei der Eintracht mit Toren für Furore sorgen würde, hätte wohl kaum jemand geglaubt – selbst Nathaniel Brown nicht: „Unglaublich“.
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