Nächste FCN-Baustelle: Emreli plötzlich weg!

Von wegen Ruhe: In Nürnberg überschlagen sich in Form des zweiten überraschenden Abgangs innerhalb weniger Stunden die Ereignisse, wodurch sich eine eigentlich geschlossene Baustelle wieder öffnete.

1. FC Nürnberg News Analyse Mahir Emreli Transfer WEchsel Abgang
Foto: DO IT NOW Media

Nach Rebbe auch Emreli weg

Es könnte alles so einfach sein – ist es aber nicht. Nach einem turbulenten Deadline-Day hätte man meinen können, dass langsam Ruhe rund um den 1. FC Nürnberg einkehren würde. Der vierte Sieg in den vergangenen fünf Spielen am vergangenen Wochenende in Magdeburg hätte sein Übriges dazu beigetragen. Doch seitdem überschlagen sich die Ereignisse am Valznerweiher.

Erst wurde bekannt, dass der Club und Sportdirektor Olaf Rebbe ab sofort getrennte Wege gehen. Nun berichtet die BILD, dass Stürmer Mahir Emreli den FCN verlässt – und zwar nicht erst mit Ablauf seines Vertrags im Sommer, sondern ebenfalls mit sofortiger Wirkung. Demnach soll es den 27-Jährigen nach Südkorea ziehen, wo das Transferfenster noch bis zum 27. März geöffnet ist.

Keine einfache Zeit für Emreli

Bekanntermaßen war die Situation des aserbaidschanischen Nationalspielers zuletzt nicht einfach in Nürnberg. Seine Unzufriedenheit wurde unter anderem in Form eines Trainingszoffs deutlich. In den letzten sechs Ligaspielen durfte Emreli nur zweimal von Beginn an ran, saß zuletzt in Magdeburg sogar über die vollen 90 Minuten auf der Bank. Inzwischen wartet der Angreifer bereits seit drei Monaten auf seinen nächsten Treffer für die Franken – der letzte gelang ihm Anfang November in Hamburg.

Auch wenn Klose dem Linksfuß erst in dieser Woche wieder klarmachen wollte, wie sehr er ihn brauche, scheint dies nichts an Emrelis offenbar langsam gereiftem Entschluss geändert zu haben, einen Tapetenwechsel vorzunehmen und Nürnberg nach nur einem halben Jahr wieder zu verlassen. Dass der Club bislang zögerte, die vorhandene Option zur Vertragsverlängerung zu ziehen, könnte dem sensiblen Offensivmann als fehlendes Vertrauen böse aufgestoßen sein.

Sturmbaustelle wieder eröffnet

Für den 1. FC Nürnberg öffnet sich damit mitten in der Saison eine Baustelle, die man eigentlich geschlossen hatte. Agierte man – wie so häufig in der Hinrunde – mit einer Doppelspitze, so waren die Optionen von der Bank meist sehr begrenzt. Dies sollte sich mit der Verpflichtung von Janis Antiste ändern, der schon gegen Magdeburg bewies, eine dritte ernsthafte Alternative neben Emreli und Stefanos Tzimas für das Sturmzentrum zu sein. Doch mit dem plötzlichen Abgang Emrelis steht der Club wieder vor derselben Situation wie schon in der Hinrunde – zumal sich Janni Serra und Lukas Schleimer in den letzten Monaten immer weniger als ernsthafte Optionen herauskristallisierten.

Immerhin scheint der 1. FC Nürnberg mit seiner Formation eine Antwort auf dieses Sturmproblem gefunden zu haben. Denn bei drei der letzten vier Siege war Tzimas als alleinige Spitze das gewählte Mittel. Dahinter konnte sich der immer stärker werdende Rafael Lubach neben Jens Castrop als aus der Tiefe kommender Box-Crasher empfehlen.

Erneuter Umbruch im Sturm

Nach diesem plötzlichen Abgang scheint wohl vorerst eine Formation mit nur einer Spitze die 1A-Lösung zu bleiben. Angesichts der positiven Ergebnisse der letzten Wochen muss dem FCN also nicht angst und bange um fehlende Durchschlagskraft in der Offensive sein. Trotzdem wird der spielstarke und mobile Emreli, der auch immer wieder Räume für Torjäger Tzimas riss, als zusätzliches Element in der Nürnberger Offensive fehlen – auch wenn seine Quote mit nur vier Toren und einer Vorlage in 15 Pflichtspielen ausbaufähig war.

Nun steht der FCN mit dem sofortigen Abgang von Mahir Emreli und dem bevorstehenden Abgang von Stefanos Tzimas nach der Saison wieder vor einem kompletten Umbruch in vorderster Front – insofern auch der geliehene Janis Antiste nicht sofort einschlägt und per Kaufoption verpflichtet wird. Eine Bestätigung des Vereins über den Abgang von Emreli steht jedoch noch aus. Nach Infos der BILD soll der ursprünglich als Achsenspieler geplante Aserbaidschaner aber schon nicht mehr am Training teilgenommen haben.