FCN mit Kopfballschwäche
Der 1. FC Nürnberg hat in dieser Spielzeit viele Stärken – Kopfballduelle gehören aber nur bedingt dazu. Zwar schafft man es aus dem Spiel heraus gut, etwaige Schwächen in der Luft zu kaschieren. Bei Standardsituationen musste man sich aber bereits mehrfach dem Gegner geschlagen geben. „Körpergröße kann man nicht trainieren“, nannte FCN-Trainer Miroslav Klose zuletzt als einen der Gründe dafür, dass der Club anteilig die meisten Gegentreffer nach ruhendem Ball kassiert.
Kopfballstarker Gruber
Auch die Nürnberger Innenverteidigung aus Robin Knoche, Tim Drexler und Obdrej Karafiat ist nicht die kopfballstärkste der Liga. Karafiat gewinnt etwas mehr als die Hälfte seiner Luftduelle, bei Drexler waren es in der Bundesliga sogar lediglich 19%, die er für sich entscheiden konnte. Da trifft es sich gut, dass FCN-Neuzugang Fabio Gruber mit seinen 188cm Körpergröße kopfballstark ist. In der Hinrunde der 3. Liga gab es sogar nur einen Innenverteidiger, der mehr Luftduelle für sich entschied.
Angeschlagener Karafiat
Ondrej Karafiat knickte beim Dienstagstraining mit dem rechten Fuß um und ist dementsprechend fraglich für das Wochenende. Sollte der Tscheche gegen Preußen Münster ausfallen, steht neben Gruber auch Nick Seidel als Alternative bereit. Bei seinem FCN-Debüt in Magdeburg konnte Gruber bereits seine Qualitäten andeuten. Obwohl der 22-Jährige erst in der 84. Minute eingewechselt wurde, verzeichnete er die meisten Klärungsaktionen und zweitmeisten geführten Luftduelle aller Nürnberger.
Parallelen zu Drexler
Für Gruber wäre es einen Monat nach seinem Wechsel zu den Franken der erste Startelfeinsatz in der 2. Bundesliga – ähnlich lange dauerte es bei Drexler, zu dem Klose Parallelen skizziert. Der 46-Jährige erklärt, dass sich beide erst an die Abläufe gewöhnen mussten, aber Gruber „kommt super an und ich habe ein gutes Gefühl bei ihm.“
Qualitäten gegen Münster gefragt
Aber auch unabhängig von Karafiats Verletzung gibt es Gründe, den ehemaligen Verler Kapitän ausgerechnet gegen Münster das erste Mal von Beginn an zu bringen. Denn der Tabellenfünfzehnte schlägt viele lange Bälle, ist gefährlich bei Standardsituationen und konnte nicht zufällig mit bereits zehn Kopfballtoren die zweitmeisten der Liga erzielen. Kopfballstärke wird auf Nürnberger Seite dementsprechend gefragt sein. Gruber bringt diese nicht nur in der Defensive mit, sondern konnte in der aktuellen Saison auch schon zwei Tore per Kopf erzielen, was den zuletzt wenig erfolgreichen FCN-Standards eine zusätzliche Komponente verleihen könnte.