Matarazzo: „Erstmal verteidigen“ gegen Nürnberger „Offensivfeuerwerk“

Im DFB-Pokal-Spiel gegen seinen Ex-Klub 1. FC Nürnberg setzt TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo den Fokus zunächst auf die Defensive und lobt die starke FCN-Offensive. Zudem blickt er auf seinen Ex-Spieler Julian Justvan und eine 24 Jahre zurückliegende Begegnung mit Miroslav Klose.

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Jeollo von VfB-exklusiv.de, Pellegrino Matarazzo, CC BY-SA 4.0

Matarazzo gegen FCN: besonderes Spiel

Elf Jahre lang war TSG-Hoffenheim-Trainer Pellegrino Matarazzo Teil des 1. FC Nürnberg, weshalb das Aufeinandertreffen im DFB-Pokal für den 46-Jährigen eine besondere Partie wird – eine Zeit, die ihn prägte und für immer Teil seines Lebens bleiben wird, wie er auf der Pressekonferenz erklärte. Schließlich gelang ihm in Franken nach seiner aktiven Karriere als Fußballer der Einstieg ins Trainergeschäft.

FCN: Gegner mit Qualität

Doch unabhängig von nostalgischen Gefühlen erwartet der Trainer des Bundesliga-Tabellenfünfzehnten einen besonderen Gegner: „Das ist schon Qualität“, betonte Matarazzo mehrfach mit Blick auf den kommenden Gegner. Besonders beeindruckt zeigte er sich von der FCN-Offensive, die ihm seit der Systemumstellung auf Dreierkette sehr gut gefällt: „Seitdem Emreli und Tzimas zusammenspielen im Sturm, mit Justvan und Castrop auf der Doppel-Acht dahinter – das ist ein Vierergespann im Offensivbereich, das funktioniert und abgestimmt ist.“

Hoffenheim defensiv gegen Nürnberg?

15 Tore in den letzten drei Spielen nötigen dem gebürtigen US-Amerikaner besonderen Respekt ab, weshalb für ihn zunächst die defensive Stabilität im Vordergrund steht: „Deswegen liegt es bei uns, erstmal zu verteidigen.“ Trotzdem ist nicht zu erwarten, dass Hoffenheim gegen den FCN dauerhaft zurückfallen wird. Denn Matarazzo sieht seine TSG in der Favoritenrolle und hält es daher für entscheidend, „im eigenen Ballbesitz gut zu sein und mit einer stabilen Restverteidigung das Konterspiel auszuschalten.“

Justvan in guter Form

Wer über die Offensive des 1. FC Nürnberg spricht, kommt derzeit an Julian Justvan nicht vorbei. Beim 8:3-Erfolg gegen Regensburg prägte er das Spiel mit drei Toren und einer Vorlage. Auch Matarazzo würdigte Justvans Formanstieg, der – wie beim gesamten Team – nach einem holprigen Saisonstart sichtbar ist: „Ich glaube, der Schritt nach Nürnberg ist gut. Er kommt aktuell gut rein.“

TSG dank Justvan noch im DFB-Pokal

Besonders interessant wird Justvans Personalie durch seine Verbindung zu Hoffenheim: Vor der Saison wechselte er vom Bundesligisten zum FCN und war sogar für das anstehende Duell mitverantwortlich. In Runde 1 des DFB-Pokals sicherte er Hoffenheim als letzter Schütze im Elfmeterschießen gegen Würzburg den Sieg, bevor er wenige Tage später in Nürnberg anheuerte. Für den 26-jährigen Spielmacher ist das anstehende Pokalspiel also eine besondere Begegnung, nachdem er sich beim Bundesligisten nicht durchsetzen konnte. Matarazzo erklärte, dass Justvans Positionen sowohl auf dem Flügel als auch im zentralen Mittelfeld bei der TSG bereits besetzt waren.

Aktive Zeit: Matarazzo gegen Klose

Auch zu FCN-Trainer Miroslav Klose besteht eine Verbindung zur Rhein-Neckar-Region – zumindest einseitig: „Ich kenne ihn, er kennt mich nicht“, erzählte Matarazzo und erinnerte sich an eine Begegnung aus seiner aktiven Zeit: „Der war richtig gut.“ Im Jahr 2000 unterlag Matarazzos Bad Kreuznach gegen die Lauterer Reserve, für die Klose damals traf, mit 2:4 in der Oberliga Südwest.

TSG als Favorit gegen FCN mit Spielwitz und Tempo

Auf welche Art von Spiel sich Klose gegen Matarazzo nun einstellen muss, ließ „Rino“ ebenfalls anklingen: „Es wird ein Spiel mit viel Power und viel Energie“, sagte er und erwartet einen guten Gegner und ein spannendes Spiel, in dem er Rotationsmöglichkeiten offenhält. Nichtsdestotrotz möchte er dieses Heimspiel innerhalb von 90 Minuten für sich entscheiden, indem er seiner Mannschaft die besondere Dynamik des DFB-Pokals („sechs Spiele bis zum Titel“) vermittelt. Gleichzeitig warnte er vor einem Gegner mit richtig starken Szenen im Offensivspiel: „Mit was für einem Spielwitz und was für einem Tempo – das kann ich nur nochmal wiederholen: das ist schon Qualität.“

FCN gegen TSG: Überraschung möglich?

Ob der FCN diese angesprochene Qualität auch gegen einen Bundesligisten zeigen kann, bleibt abzuwarten. Die aktuellen Formkurven beider Mannschaften lassen jedoch auf ein spannendes Spiel hoffen, in dem der konterstarke Zweitligist dem konteranfälligen Erstligisten womöglich ein Bein stellen könnte – vorausgesetzt, die TSG Hoffenheim erreicht an diesem Tag nicht ihr normales Leistungsniveau.