Glückloser Emreli
Seit dem elften Spieltag in Hamburg gelang FCN-Angreifer Mahir Emreli kein Treffer mehr. In den letzten drei Monaten gab der 27-Jährige 19 Abschlüsse ab. Seine Chancen waren laut den Expected Goals für 2,8 Treffer gut genug. Dennoch wartet Nürnbers Nummer 30 nun schon lange auf seinen vierten Ligatreffer. Deswegen verrückt macht sich der Stürmer jedoch nicht. Vielmehr lobt er die Qualität der gegnerischen Torhüter: „Es fehlt nicht viel. Ich hatte auch gute Abschlüsse. Ich kann nur sagen, Deutschland hat unfassbar gute Torhüter. Das war ja schon immer so.“
Neue Aufgaben für Emreli
Schon in seinen ersten Spielen für den FCN ließ sich Mahir Emreli auffallend oft in das Mittelfeld fallen, wenn der Club den Ball hatte, was seinem Trainer Miroslav Klose damals nicht gefiel. Auch gegen Karlsruhe und Darmstadt sah man den Linksfuß häufig im Zehnerraum. Doch anders als zu Saisonbeginn war es diesmal offensichtlich eine gewollte taktische Anweisung des Trainerteams: „In den letzten Spielen hat er (Klose) mir gesagt, dass ich es machen soll. Er weiß, dass ich gerne den Ball habe. Ich möchte Spaß haben, dribbeln und kombinieren. Ich sollte tiefer kommen und Stefanos (Tzimas) sollte vorne bleiben, aber da sind wir flexibel.“
Dennoch merkte man Emreli in der ein oder anderen Situation an, dass er aktuell offensiv nicht seine glücklichste Phase durchläuft. Beispielsweise als sein Sturmpartner Tzimas ihm gegen Darmstadt in der 2. Halbzeit den Ball in die Tiefe durchsteckt, Emreli aber den Lauf abbricht. „Er wollte den Ball früher haben und dachte dann, dass er im Abseits steht“, erklärte Klose im Nachgang.
FCN-Bestwerte
Dass der Club gegen Darmstadt mal wieder ohne Gegentor blieb, hatte aber auch nicht zu einem unerheblichen Teil mit Emreli zutun. „Wir haben als Team füreinander gekämpft“, fasste er nach dem Spiel zusammen. Auch er selbst präsentierte sich deutlich intensiver im Spiel gegen den Ball als in manch anderen Partien. Mit 10,9 Kilometern spulte er nach Caspar Jander die meisten aller Nürnberger ab und so viele wie noch nie zuvor im FCN-Dress. Auch seine sieben geführten Defensivduelle waren für Emreli persönlicher Saisonbestwert. „Die haben richtig gut gearbeitet“, zeigte sich auch Klose mit seiner Offensive zufrieden. Dennoch: Ein Tor würde dem Aserbaidschaner zweifelsfrei guttun. Im Idealfall schon gegen Magdeburg, anderenfalls steht dem Trainerteam mit Janis Antiste seit Wochenanfang eine weitere Option für die Offensive zur Verfügung.