Emreli zurück im Training
Auch wenn die Stimmung rund um den 1. FC Nürnberg nach dem 0:4 gegen Magdeburg wahrlich nicht die beste ist, macht ein Rückkehrer die Club-Anhänger wieder ein wenig zuversichtlich. Mahir Emreli stieg am Dienstag, den 3. September zumindest teilintegriert in das Mannschaftstraining ein. Miroslav Klose war bereits vor dem Spiel gegen Magdeburg vorsichtig optimistisch bezüglich einer Rückkehr: „Das, was ich bis jetzt im Individualtraining auf dem Platz gesehen habe, hat schon sehr, sehr gut ausgesehen. Es macht nicht den Anschein, dass er Schmerzen hat.“ Auf den Schultern des 27-jährigen Neuzugangs, der sage und schreibe 78 Europapokaleinsätze in seiner Karriere vorzuweisen hat, ruhen viele Hoffnungen, um das lahmende Offensivspiel wieder in Schwung zu bringen.
Probleme im Angriff
Nach 4 absolvierten Ligaspielen verzeichnet die Klose-Elf nicht nur die wenigsten Abschlüsse aller Zweitligisten, sondern auch die wenigsten Ballaktionen im gegnerischen Strafraum. Obwohl die Offensivspieler keinesfalls die Alleinverantwortlichen hierfür sind, fehlt es dem FCN-Angriffsspiel nach wie vor an Tempo, Tiefe und Qualität mit dem Rücken zum Tor im letzten Drittel. Vor allem beim Festmachen der häufig lang geschlagenen Bälle in Richtung der vorderen Dreierreihe tat man sich bis dato sehr schwer. Dass lediglich 51% der langen Nürnberger Bälle beim Mitspieler ankamen, spricht für sich.
Emrelis Qualitäten
Bei einigen dieser Schwachpunkte könnte Mahir Emreli Abhilfe leisten. Der Stürmer versteht es gut, seinen Körper zwischen Ball und Gegenspieler zu bringen und dementsprechend auch mit dem Rücken zum Tor Bälle zu behaupten, was auch die drittbeste Zweikampfquote aller Stürmer der kroatischen ersten Liga in der vergangenen Saison unterstreicht. Auch im Kopfballspiel bringt er eine neue Qualität mit. Er war in der vergangenen Saison der Angreifer Kroatiens mit der zweitbesten Erfolgsquote (50%) in der Luft und erzielte obendrein 3 seiner 4 Ligatreffer per Kopf.
Öffnet Emreli Freiräume?
Emreli ist kein Stürmer, der starr die Position im Sturmzentrum hält, sondern gerne in den rechten Halbraum abkippt, und könnte auch diesbezüglich der von Miroslav Klose oftmals angesprochenen „Variabilität“ gut zu Gesicht stehen. Er kommt gerne entgegen, um den Ball klatschen zu lassen. Um dieses Element zu nutzen, bedarf es allerdings besserer Nachrückbewegungen aus dem Mittelfeld, als sie zuletzt beim FCN zu sehen waren. Dass der 27-Jährige diesbezüglich Qualitäten mitbringt, steht außer Frage. Er empfing nicht nur die meisten Pässe aller Angreifer Kroatiens, sondern brachte mit 87% angekommenen Pässen auch die meisten beim Mitspieler an. Dadurch könnten sich auch Räume im Rücken Emrelis Öffnen, die es durch die anderen Offensivspieler zu attackieren gilt.
Hoffnung auf Besserung
Bis Mahir Emreli bei 100% angekommen ist, wird es noch eine Weile dauern. Dementsprechend ist er auch noch keine Option für das Testspiel gegen Aue, wie auch Klose via BILD bestätigt: „Da er erst noch teilintegriert im Training ist, ist er noch nicht so weit.“ Dass man ihn überhaupt verpflichten konnte, ist laut Joti Chatzialexiou keine Selbstverständlichkeit: „Dass es uns als 1. FC Nürnberg gelingt, einen Spieler dieser Kategorie zu verpflichten, macht uns stolz.“ Der Stürmer ist als Achsenspieler beim 1. FC Nürnberg eingeplant und soll die Angriffsbemühungen dementsprechend auf ein neues Level heben. Damit dies gelingt, bedarf es allerdings auch noch weiterer Fortschritte im FCN-Spiel.