„Macht kein Spieler auf der Welt besser“ – FCN-Neuzugänge entscheiden Finale

Zwei künftige Cluberer stehen sich im U19-Finale gegenüber – einer wird Man of the Match und hat klare Ziele für Nürnberg.

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Foto: FCN

Finale mit FCN-Beteiligung

Im Finale um die Deutsche Meisterschaft der U19 standen sich mit Artem Stepanov und Justin von der Hitz gleich zwei Nürnberger Neuzugänge gegenüber. Während Stepanov von Bayer Leverkusen für ein Jahr an den FCN verliehen wird, konnten die Franken den ehemaligen Kölner von der Hitz fest unter Vertrag nehmen.

Kurios

Am Sonntagmittag fand das Finale statt. Beide Neu-Nürnberger standen in der Startelf und sollten maßgeblich am Ausgang des kuriosen Spiels mitwirken. Bereits in der 8. Minute war es Stepanov, der seine Farben früh in Führung brachte. Nach einem Abstoß konnte er den Ball gut mitnehmen, in die Tiefe gehen und eiskalt ins kurze Eck abschließen.

In der Situation zeigte sich das spannende Paket des 17-jährigen Stürmers. Er bringt einen Mix aus Physis, Tiefgang und Technik mit, der selten vorkommt – und einen mit einem Augenzwinkern an einen „ukrainischen Haaland“ erinnern lässt. „Gut abgeschlossen“, lobte auch Deutschlands U18-Trainer Christian Wörns bei Sky.

Aufholjagd

Als 20 Minuten später Leverkusen auf 2:0 erhöhte, schien das Spiel in Richtung der Werkself zu laufen – doch dann kam von der Hitz. Beim 2:1-Anschlusstreffer setzte sich der FCN-Neuzugang auf der rechten Außenbahn durch, ging erst zur Grundlinie und brachte dann die Flanke mit dem linken Fuß in die Mitte, die im Nachschuss und nach einer schwachen Boxverteidigung zum Tor führte. Direkt nach dem Anstoß erobert der Effzeh den Ball, am Ende legt von der Hitz quer auf Niang – und der Ausgleich war geschafft.

Außergewöhnlich

Nachdem der 18-Jährige bei den ersten beiden Toren schon in der Entstehung beteiligt war, vollendete der Rechtsfuß die beiden nächsten selbst. Beim 2:3 in der 39. Minute erhält er nach einer Spielverlagerung den Ball in die Tiefe, nimmt ihn mit dem ersten Kontakt nach innen mit und schließt mit links zur Führung ab.

Das Tor begeisterte auch den früheren Nationalspieler Wörns. „Das macht kein Spieler auf der Welt besser“, schwärmte er von der Vorlage Harchaouis und dem Abschluss des baldigen Cluberers: „Besser sieht man das im Profibereich auch nicht.“

Ähnlich ist es in der 45. Minute, als er erneut den Ball auf dem rechten Flügel erhält, in die Spielfeldmitte zieht und aus der Distanz mit seinem eigentlich schwächeren Fuß den 2:4-Halbzeitstand herstellt. Dass sein Gegenspieler aus dem ersten Durchgang zur Halbzeit ausgewechselt wurde, spricht für sich.

Man of the Match

Nach der Pause kam Leverkusen deutlich aktiver aus der Kabine und konnte nach einem umstrittenen Handelfmeter sowie einem Distanzschuss zum 4:4 ausgleichen. Der Kölner Siegtreffer fällt in der Schlussphase nach einem Eckball – weshalb am Ende von der Hitz jubeln darf und zusätzlich zum Man of the Match gekürt wurde.

Vielversprechend

Aus Nürnberger Sicht war das U19-Finale ein volles Fest. Zwar darf man nicht vergessen, dass Jugend- und Profifußball körperlich nicht vergleichbar sind. Dennoch konnten beide Verpflichtungen ihr Potenzial mehr als nur andeuten. Stepanov bringt mit der Variation in seinem Spiel vielversprechende Anlagen mit.

Bei von der Hitz wird es interessant, wie FCN-Trainer Klose ihn integrieren möchte, da er seine Stärken im Spiel nach vorne hat – und diese von den Schienenspielern im Nürnberger System zuletzt nur selten zu sehen waren.

Spielminuten sammeln

Im Sky-Interview nach dem Spiel verriet der Matchwinner zudem, dass er sich mit exakt diesem Abschluss aus Köln verabschieden wollte – und sprach obendrein über seine Ziele für die kommende Saison in Nürnberg: „Ich will auf jeden Fall meine Spielminuten sammeln in der 2. Bundesliga und an heute anknüpfen.“ Worte, die man beim FCN gerne hören dürfte.