FCN: Stand jetzt ohne Stürmer
Aktuell ist die Mittelstürmerfrage beim 1. FC Nürnberg noch gänzlich unbeantwortet. Mit Hayashi, Andersson und Lohkemper verlassen alle Stürmer der abgelaufenen Saison den Verein. Bei Julian Kania, Toptorjäger der U23, liegen bei Cristian Fiél bzgl. seiner Qualität bekanntermaßen noch Bedenken vor. Die zurückkehrenden Leihspieler Daferner und Wintzheimer werden wohl ebenfalls keine Rolle in den Planungen des FCNs für die neue Saison spielen. Zusammenfassend steht man also Stand heute noch ohne Torjäger für die neue Saison da.
Sturmtalent aus dem NLZ?
Aus diesem Grund würde sich wie oft ein Blick ins NLZ anbieten. Doch auch diesbezüglich gibt es schlechte Nachrichten, womit nicht der Abgang von U17-Torjäger Pharell Kegni (18 Saisontore) zum BVB gemeint ist. Denn ein weiterer talentierter Stürmer wird dem Club zumindest für längere Zeit nicht zur Verfügung stehen. Die Rede ist von U19-Mittelstürmer Joel Skowronek, der eine ordentliche Saison in der U19-Bundesliga ablieferte. Das Bittere: am vorletzten Spieltag riss sich der 18-Jährige bei der 1:5 Niederlage gegen Heidenheim das Kreuzband und wird folglich mehrere Monate ausfallen.
Joel Skowronek – Stürmer der U19
Nichtsdestotrotz lohnt es sich, auf die Saison des gebürtigen Nürnbergs zu blicken. Mit 11 Toren bei 23 Einsätzen in der U19-Bundesliga weist Skowronek zwar keine Wahnsinnstorquote vor – Can Uzun traf im Vorjahr in 15 Spielen 15-mal. Dennoch war der Rechtsfuß in der Saison 2023/2024 eine wichtige Konstante in der Mannschaft von Trainer Vincent Novak, die am Ende den 9. von 14 Tabellenplätzen in der Süd-/Südweststaffel belegte.
Robust und kopfballstark
Skworonek ist mit einer Körpergröße von 1.90-m und einem -gewicht von 87kg ein sehr robuster Stürmertyp. Diese Robustheit macht sich insbesondere in seinen Luftzweikämpfen bemerkbar. Starke 53% seiner Kopfballduelle entscheidet Skworonek für sich. Mit dieser Quote liegt er unter 71 Stürmern mit mindestens 1.013 Einsatzminuten in Deutschlands U19-Bundesligen auf einem überragenden 4. Rang. In der Folge ist er in der Lage, hohe und lange Bälle für seine Mannschaft festzumachen. Für einen Kopfballtreffer reichte es in der abgelaufenen Saison allerdings nicht. Keiner seiner 12 Versuche mit dem Haupt landeten im Tor.
Top in der U19 Bundesliga: Spielstärke und Technik
Was Skworonek zu einem modernen Stürmertyp macht, ist seine Spielstärke und Technik. Kaum ein Mittelstürmer der U19 ist stärker ins Passspiel seines Team eingebunden. Um genauer zu sein, spielt sogar kein einziger Stürmer der Süd-Staffel mehr Pässe als das FCN-Talent, über alle Staffeln nur derer 7. Und das, obwohl seine Mannschaft nur rund 50% Ballbesitzanteile durchschnittlich verzeichnet. Zudem ist seine Passquote mit 73% ordentlich. Insbesondere wenn man bedenkt, wie er mit seinem kreativen Passspiel seine Mitspieler einsetzt. Sei es durch den Schnittstellenpass oder den Ball in die Tiefe: kein Stürmer in allen U19-Bundesliga-Staffeln kreiert mehr Großchancen pro 90 Minuten für seine Mitspieler. Trotzdem ist Skworonek präsent in der Box und torgefährlich.
Hoffen auf schnelle Genesung
Alles in allem ist Joel Skworonek ein flexibler Stürmertyp, der Körperlichkeit, Technik und Spielstärke vereint. Umso bitterer, dass er nun aufgrund der Kreuzbandverletzung für mehrere Monate seine Weiterentwicklung nicht vorantreiben kann. Deshalb ist es dem jungen Stürmer zu wünschen, dass er möglichst bald auf den Platz zurückkehren kann. Denn die vielen positiven Zahlen der letzten Saison attestieren ihm ein Potenzial, das es zu fördern gilt.
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