FCN: Klose verärgert über Tzimas: „Meine Co-Trainer haben mich zurückgehalten“

Obwohl Stefanos Tzimas zum Matchwinner beim 1:0-Sieg des 1. FC Nürnberg in Münster avancierte, war sein Trainer Miroslav Klose sehr verärgert. Unmittelbar nach dem Spiel kam es sogar zu einem zehnminütigen Rapport.

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Foto: DO IT NOW Media

Klose hätte Tzimas gerne ausgewechselt

Auch wenn der goldene Torschütze beim schmeichelhaften 1:0-Sieg des 1. FC Nürnberg bei Preußen Münster Lukas Schleimer hieß, kann Stefanos Tzimas durchaus als Matchwinner bezeichnet werden. Denn der junge Grieche sorgte mit einer beeindruckenden Einzelaktion dafür, dass der eingewechselte Schleimer den Ball nur noch einschieben musste. Endlich konnte der zuletzt etwas kopflos wirkende Youngster seine Explosivität mit Übersicht und Ruhe vereinen.

Nichtsdestotrotz war Miroslav Klose alles andere als einverstanden mit der Leistung des 19-Jährigen, wie er nach der Partie am Sky-Mikrofon deutlich zu verstehen gab. „Ich wollte ihn schon nach zehn Minuten rausholen“, drückte der FCN-Trainer seinen Unmut deutlich aus. Nach Einschätzung des 46-Jährigen habe vor allem der Einsatz seines Stürmers gefehlt: „Weil er meiner Meinung nach nicht so viel investiert hat, wie ich es gerne hätte.“

Co-Trainer verhindern Tzimas-Wechsel

Tatsächlich wirkte die Nürnberger Offensive über die gesamten 90 Minuten wie gelähmt. Etwaige Gegenbewegungen im Sturmzentrum, die sicherlich dazu beigetragen hätten, die kompakte Münsteraner Defensive aufzulockern, waren unter anderem von Tzimas nur sehr selten zu sehen. „Es ist vielleicht mal so für einen Stürmer“, zeigte Klose zwar Verständnis dafür, gegen einen gut organisierten Gegner zu spielen, „aber er muss noch ein bisschen mehr machen.“

Dass Tzimas dennoch bis zum Schlusspfiff auf dem Platz stand und damit noch entscheidend zum Sieg beitragen konnte, hatte Klose seinen Co-Trainern zu verdanken, die mehrfach eine Auswechslung des Vorlagengebers verhinderten: „Ich wurde von meinen Co-Trainern vielmals zurückgebremst“, gab Klose zu. Offensichtlich waren Polenz, Bauer, Pinola und Co. davon überzeugt, Tzimas könnte trotz Kloses Einschätzung noch einen Mehrwert liefern. Zurecht, wie der glückliche Erfolg zeigte.

Glücklicher Sonntag für FCN

Über die Fähigkeiten von Tzimas weiß natürlich auch sein Cheftrainer Bescheid: „Natürlich hat er die Qualität. Aber ich bin der Meinung, du musst dir Sachen erarbeiten“, möchte Klose künftig wieder mehr Input vom elfmaligen Club-Torschützen in dieser Saison sehen.

Damit Tzimas diese Forderung von Klose in Zukunft wieder besser erfüllt, gab es unmittelbar nach dem Schlusspfiff bereits ein Gespräch zwischen dem ehemaligen und dem talentierten Stürmer: „Wir haben jetzt gerade schon zehn Minuten miteinander gesprochen“, verriet Klose und sprach davon, dass Tzimas Einsicht zeigte. Am Montag will Tzimas seine Leistung dann in Ruhe erklären. „Aber ich habe mich total geärgert. Meine Co-Trainer haben mich zurückgehalten“, betonte Klose nochmals zum Schluss.

Trotz dieser Unzufriedenheit steht am Ende ein schmeichelhafter, aber umso wertvollerer Auswärtssieg für den 1. FC Nürnberg vor dem anstehenden Derby-Heimspiel. „Manchmal hast du Glück und manchmal hast du Pech“, resümierte Klose auch im Hinblick auf den VAR-Eingriff beim nicht gegebenen Elfmeter für Münster in der Nachspielzeit. Dieses Resümee lässt sich auf den gesamten Nürnberger Sonntag übertragen – inklusive der Überzeugungsarbeit des Co-Trainerteams, Stefanos Tzimas auf dem Feld zu behalten.