Kein Vergleich
Tatsächlich sind es „nur“ zwei Zähler mehr, die der 1. FC Nürnberg an den ersten drei Spielen der Rückrunde im Vergleich zur Hinrunde einfahren konnte. Fußballerisch ist mittlerweile jedoch vieles anders, wenn nicht sogar komplett unterschiedlich. Man denke nur an das Hinspiel in Darmstadt, als der FCN im wahrsten Sinne des Wortes „irgendwie“ zu einem Punktgewinn kam. „Da hat es ja nur gebrannt“, erinnert sich auch Trainer Miroslav Klose nur ungerne an die Frühphase der Saison.
Alleine ein Blick auf die Anzahl der Ballaktionen im Strafraum zeigt eindrucksvoll, welchen Weg der Club inzwischen gegangen ist. Während man selbst am Spieltag eins bis drei 26 mal den Ball in der gegnerischen Box berührte, gestand man dem Gegner ganze 90 Kontakte zu. Von Spieltag 18 bis 20 konnte man die eigenen auf 57 ausbauen und die zugelassenen auf 45 halbieren. Klose dazu: „Wir sind froh, dass wir diesen Weg gegangen sind. So wollen wir weitermachen.“
Klare Spielphilosophie
Mittlerweile steht der FCN für einen erfrischenden und auch modernen Spielstil. Gezielte Überladungen, Gegner locken, viel Bewegung, Positionsrochaden und Dynamik sind einige Schlagworte, die die Nürnberger Spielweise charakterisieren. Hat Klose diese Art, Fußball zu spielen, immer vorgesehen? „Nach drei gewonnenen Heimspielen ist es natürlich einfach zu sagen. Aber es war wirklich so“, erklärt der 46-Jährige.
Der Weltmeister schaffte es zusammen mit seinem Trainerteam im Laufe der Saison, die richtigen Hebel in Gang zu setzen. Auch die Mannschaft fühlt sich mit der Herangehensweise offensichtlich wohl: „Das ist mein Fußball, das ist unser Fußball, mit dem ich mich am meisten wohlfühle und ich den Jungs am meisten mitgeben kann. Wir wollen eine gewisse Dominanz.“
Frage der Konstanz
Kommt man in seine Abläufe, ist man mittlerweile für den Gegner schwer zu greifen und auch schwierig zuzupressen. „Wenn wir es schaffen, uns ein- oder zweimal rauszuspielen, dann muss der Gegner viel laufen, um Löcher zu stopfen“, weiß auch Klose. Der nächste Schritt wird jedoch sein, diese Leistungen konstanter abzurufen – auch innerhalb einer Partie.
Der 46-Jährige beschreibt es ähnlich: „Das gelingt noch nicht immer. Wenn man sich zum Beispiel die ersten 15 Minuten auf Schalke anschaut. Da waren die Passdistanzen zu weit, wir haben falsche Entscheidungen getroffen und zu ungenau gespielt.“ Die nächste Gelegenheit, dies nun auch auswärts mal von Beginn an besser zu machen, hat der FCN schon am Samstag in Magdeburg.