Klose: „Das ist jetzt schon gut“ – und wo der FCN noch Probleme hat

Nach zwei Spieltagen sieht Miroslav Klose in einer Hinsicht klare Fortschritte bei seiner Mannschaft. Warum ein anderer Teilbereich noch nicht funktioniert, kann sich der 47-Jährige ebenfalls erklären.

Nürnberger Vorsaison

Die Stärken und Schwächen des 1. FC Nürnberg waren in der Vorsaison zumindest über weite Teile der Spielzeit relativ offensichtlich. Offensiv lief es oftmals gut, defensiv eher weniger. Als Folge daraus kassierte man 2024/25 die fünftmeisten Gegentore (57) der 2. Bundesliga, während man selbst die viertmeisten (60) erzielte. FCN-Trainer Miroslav Klose kritisierte nicht selten fehlende Kompaktheit, zu große Abstände und zu wenig Intensität bei seiner Mannschaft.

Bewusste Entscheidung

Aus diesen Tatsachen zog das Nürnberger Trainerteam seine Schlüsse, weshalb man sich „bewusst“ dafür entschied, die Defensive zu priorisieren: „Da hatten wir den Fokus drauf in der Vorbereitung.“ Zwar versuchte man zwischenzeitlich, vermehrt im Angriffspressing aufzulaufen, rückte davon mittlerweile aber wieder ab.

Nichtsdestotrotz funktioniert das Spiel gegen den Ball, solange sich der Gegner im kontrollierten Ballbesitz befindet, besser als noch letzte Saison. „Das ist jetzt schon gut“, sieht auch Klose Fortschritte. Auch wenn 2025/26 noch sehr jung ist, gehört man bislang mit zwei Gegentoren und 2,4 zugelassenen Expected Goals jeweils zum oberen Drittel der Liga.

Offensive leidet

Das Gegenteil kann man jedoch vom Nürnberger Offensivspiel behaupten, das bislang noch viel Stückwerk und wenig Gefahr ausstrahlt. Als einziger Zweitligist konnten die Franken noch kein Saisontor erzielen. „Mit Ball müssen wir in die Abläufe kommen“, weiß auch der Trainer. Bislang habe man vieles erst in Videositzungen angeschnitten, da in den sechs Wochen Vorbereitung nur „begrenzt Zeit“ dafür war und man nicht alle Bereiche des Spiels entsprechend abdecken konnte.

„Da müssen wir noch mehr machen“, blickt der 47-Jährige auf die anstehenden Wochen voraus – ist aber zuversichtlich, dass es durch die Einheiten besser wird: „Das ist Training: Übergangsspiel, Bälle festmachen und von hinten rauskombinieren. […] Da müssen wir weiter dranbleiben.“

Noch kein Ballbesitzfußball

Fakt ist: Der FCN ist derzeit von Kloses Vorstellungen, dominanten Ballbesitzfußball zu spielen, noch relativ weit entfernt. An beiden Spieltagen verzeichnete der Club weniger Spielanteile, die geringere Passquote und weniger gespielte Pässe pro Ballbesitzphase als Elversberg und Darmstadt. Um Fortschritte zu machen, wird es neben der Arbeit auf dem Trainingsplatz auch qualitativer Verstärkungen brauchen. „Wir brauchen Qualität in unseren Reihen“, hofft auch der Trainer auf baldige Neuverpflichtungen.