Kleiner Name, guter Gegner? FCN gastiert in Elversberg

Kehrt der FCN nach fünf sieglosen Partien zurück in die Erfolgsspur? Mit Elversberg wartet ein anspruchsvoller Gegner, der über klare und gute Abläufe in seinem Spiel verfügt. Dennoch ist für die Klose-Elf alles drin.

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Foto: FCN

FCN nur 3 Punkte entfernt 

Während der 1. FC Nürnberg auf dem zwölften Rang steht, belegt die SVE den sechsten Tabellenplatz. Dennoch trennen die beiden Teams nur drei Punkte, was die Ausgeglichenheit der 2. Bundesliga unterstreicht. Somit könnte die Klose-Elf mit einem Auswärtssieg am Freitagabend an den Saarländern sogar vorbeiziehen. Diese spielen erneut eine starke Saison und konnten die namhaften Abgänge um Rochelt, Vandermersch und Wanner gut kompensieren. Als Grundformation agiert man nach wie vor in einem 4-2-2-2.

Intensität und aktiver Fußball

Die SVE steht unter Horst Steffen, der seit 2018 Trainer ist, für einen aktiven Spielstil. Die hohe Intensität zeigt sich auch daran, dass man bei sämtlichen Laufdaten zum oberen Drittel der Liga gehört. Zugleich möchte Elversberg aber auch selbst Fußball spielen. Die Innenverteidigung besteht mit Rohr und Pinckert aktuell aus einem gelernten Sechser und einem Rechtsverteidiger. Das steht sinnbildlich für den spielerischen Ansatz. Aber auch dafür, dass man aus individueller Sicht wenig „Verteidigungsmonster“ besitzt.

Tiefe als entscheidender Faktor

Elversberg spielt die zweitmeisten Pässe hinter die gegnerische Abwehrkette. Das ist kein Zufall, sondern elementarer Bestandteil ihrer Spielanlage. Der Spielaufbau erfolgt über die beiden Innenverteidiger, neben welche sich situativ einer der beiden Sechser fallen lässt. Die beiden Flügelspieler rücken weit in das Zentrum, um Raum für die hochschiebenden Außenverteidiger zu schaffen. Allen voran die SGE-Leihgabe Elias Baum schaltet sich über rechts viel mit nach vorne ein. Die vier Offensivspieler belaufen extrem häufig die Tiefe und stellen den Gegner damit vor Aufgaben.

„Sie sind eine sehr gefährliche Mannschaft, die ganz viel mit dem Ball kann. Sie haben eine gewisse Ruhe am Ball und gehen im richtigen Moment mit viel Dynamik auf das gegnerische Tor zu. Da sind viele Sachen eingespielt und eine klare Handschrift des Trainers.“

Miroslav Klose
über den kommenden Gegner SV Elversberg.

Gegenpressing und Umschaltspiel

Dass die SVE die drittmeisten zweiten Bälle der Liga gewinnt, ist ebenfalls kein Zufall. Es resultiert unter anderem aus der sehr engmaschigen Ausrichtung in der Offensive, durch die man nach Ballverlust gut positioniert ist. Erobert man selbst den Ball, schaltet man gut um. Mit sieben Treffern nach Balleroberung ist man diesbezüglich das stärkste Team der 2. Bundesliga. Auch Distanzschüsse sind ein sehr häufig genutztes Stilmittel.

Kompaktheit

Gegen den Ball legt die Steffen-Elf viel Wert auf eine hohe Kompaktheit im 4-4-2 Mittelfeldpressing. Die beiden Stürmer sollen Zuspiele in das Zentrum unterbinden. Geht man ins hohe Pressing, schiebt einer der beiden Sechser mit nach vorne, sodass situativ ein 4-1-3-2 entsteht. Nachdem der Club zuletzt vermehrt gegen Fünferketten auflief, dürfte er es diesmal mit einer Viererkette zu tun haben.

Individuelle Stärken und Kollektiv

Die beiden etatmäßigen Elversberger Sechser Sahin und Fellhauer fallen bereits seit einigen Spielen aus. Doch auch die beiden Vertreter Sickinger und Schmahl erledigen ihre Aufgabe sehr souverän. Die höchste individuelle Qualität verfügt man in der Offensive. Allen voran Fiskik Asslani sticht mit seinen 12 Scorerpunkten heraus und gilt als sehr kompletter Angreifer. Auch Muhammed Damar gehört – ähnlich wie Asslani – zur Kategorie „Straßenfußballer“, der immer etwas Besonderes kreieren kann. Die große Stärke ist aber das mannschaftliche Kollektiv.

Richtungsweisendes Spiel

Mit einem Sieg könnte der FCN weiter in Schlagdistanz an den oberen Tabellenplätzen bleiben. Gegen einen guten Gegner wird man erneut eine gute Leistung benötigen und zugleich die nötige Konsequenz in den entscheidenden Situationen mitbringen. Zwar ist die SVE gut unterwegs, ist aber dennoch schlagbar. Durch die hochschiebenden Außenverteidiger könnten sich beispielsweise im Umschaltspiel Räume ergeben. Auch qualitativ braucht sich der Club keinesfalls verstecken. Vor allem, da die SVE bislang nach Standards nur wenig Gefahr ausstrahlen konnte.

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