„Kein Vertrauen“: Florian Picks Formdelle

Florian Pick geriet sowohl vor als auch nach dem Spiel gegen Magdeburg in die Kritik von Miroslav Klose. Der Neuzugang hinkt seinen Leistungen aus der Vorbereitung hinterher.

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Foto: FCN

Erneut schwache Leistung

Als Miroslav Klose auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Magdeburg bei einer Frage zu Florian Flick versehentlich über Florian Picks Leistungen Antwort gab, zeigte sich die Unzufriedenheit mit dessen Performance im Spiel gegen Darmstadt: „Wir sind mit ihm ganz ehrlich ins Gericht gegangen nach dem Darmstadt-Spiel.“ Auch Pick sei mit seiner Leistung selbst extrem unzufrieden gewesen. Nach einer laut Klose „ordentlichen – mehr nicht“ Trainingswoche erhielt der Ex-Heidenheimer erneut den Vorzug auf der linken Außenbahn. Diesmal war aber sogar schon nach 45 Minuten wieder Schluss. Nicht nur die Club-Fans, sondern auch der Trainer war erneut nicht einverstanden: „Er hat kein Vertrauen in seine Spielweise. Wir dachten, wir bringen ihn, aber er konnte nicht liefern.“

Ungewohnte neue Rolle

Olaf Rebbe beschrieb Florian Pick bei der Verpflichtung als „klassischen Flügelspieler mit einem hohen Tempo“. Da die Flügelspieler im aktuellen Nürnberger System immer wieder in den Halbraum einrücken, ist die Rolle für Pick durchaus anders als er es aus Kaiserslautern, Heidenheim und Co. gewohnt ist. Abgesehen davon konnte er auch sein Tempo noch nicht nachweisen. Aktuell beträgt sein Top-Speed im FCN-Trikot 30.5 km/h. Dass der 1. FC Nürnberg Schwierigkeiten hat, Tiefe im eigenen Spiel zu kreieren, macht Miroslav Klose aber nicht an zu wenig Tempo oder Dynamik der Offensivspieler fest, stattdessen geht es ihm um „Variation im Spiel, sodass man nicht greifbar ist. Mal von außen nach innen ziehen, mal die Linie entlang oder mal in die Tiefe.“ Vor allem Letztgenanntes war zuletzt Mangelware – nicht nur, aber auch von Pick. Und dennoch präsentierte sich der 28-Jährige in der Vorbereitung bereits deutlich stärker.

Fehlender Mut?

Das von Klose angesprochene fehlende Vertrauen zeigt sich auch in den Statistiken. Gegen Darmstadt gewann Pick lediglich eins seiner vier Dribblings. Gegen Magdeburg versuchte er es nicht einmal. Darüber hinaus verlor Pick im ersten Durchgang bei der 0:4-Niederlage jeden seiner fünf Zweikämpfe. Mit einer Zweikampfquote von 33% in der gesamten Saison offenbart der Offensivspieler diesbezüglich ohnehin noch viel Luft nach oben. Vor allem, wenn man sich an seine Worte kurz nach der Verpflichtung via BILD erinnert: „Ich habe viele Spiele von Nürnberg gesehen. Da waren die Schwankungen zu groß. Spiele wurden gut gewonnen und schön gespielt, und dann ist man auch mal abgeschossen worden. Und das darf nicht sein! Man kann Spiele verlieren, aber man sollte sie immer mit einer gewissen DNA verlieren.“

Das will Klose von Pick sehen

Trotz zuletzt schwacher Leistungen bringt der Neuzugang Qualitäten mit. So empfing er mit 20 raumgewinnenden Pässen die meisten aller Nürnberger in dieser Spielzeit (Platz 2 Schleimer mit 12), was zeigt, dass er durchaus freie Räume im Übergangsspiel erkennt. Es scheiterte zuletzt jedoch häufig an der Folgeaktion, wie auch Klose beschreibt: „Wir wissen, dass er seine Stärke im 1-gegen-1 hat, aber momentan sieht alles ein bisschen mühsam aus.“ Demzufolge blieb Pick in den letzten beiden Einsätzen auch ohne Torschussbeteiligung. Ob er im nächsten Ligaspiel gegen Ulm hierfür von Beginn an die Möglichkeit bekommt, bleibt abzuwarten. Da zuletzt laut Klose auch Dustin Forkel schlecht trainierte, wird der FCN-Coach in der Länderspielpause auf die Trainingsleistungen seiner potenziellen linken Offensivspieler einen genauen Blick werfen.

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