Einmaliges Spielerprofil im FCN-Kader
Gelernte Flügelspieler sind im Nürnberger Kader nicht gerade en masse vorhanden. Flügelspieler, die ihre Qualitäten im 1-gegen-1 haben, muss man noch länger suchen. Tatsächlich ist Kanji Okunuki der einzige Cluberer, der in der Theorie als Breitengeber fungieren und von dort aus das Dribbling suchen kann. Anders als beispielsweise Benjamin Goller, der stattdessen Tiefenläufe in den Rücken der Abwehr forciert oder Florian Pick, dem unter anderem das Tempo hierfür fehlt. Doch leider läuft Okunuki seiner Form seit Anfang des Jahres hinterher. Am 1. Januar 2024 debütierte er für die Japanische Nationalmannschaft, seitdem kommt er nicht mehr in Tritt.
Opfer der Systemumstellung?
Auch die Systemumstellung kam dem 25-Jährigen nicht entgegen. In den ersten Spielen 7 Pflichtspielen der Saison kam Okunuki 6-mal zum Einsatz. Danach veränderte das Trainerteam die Formation, wodurch der FCN nun nun mit einer Dreierkette aufläuft. Seitdem wartet Okunuki auf Einsatzzeit und schaffte es zuletzt weder gegen Münster noch im Derby in den Spieltagskader. Seine angestammte Position als Flügelspieler ist in der neuen Struktur nicht vorhanden, was die Chance auf regelmäßige Spielminuten nicht realistischer einfacher macht.
Klose lobt
Nach dem 4:0-Erfolg war es für Miroslav Klose wichtig, keinen Spieler hervorzuheben. Stattdessen betonte er die Wichtigkeit des ganzen Kaders und nannte dabei auch unter anderem den Japaner: „Es ist eine brutale schwere Entscheidung, Spieler wie Taylan Duman oder Kanji Okunuki zu Hause zu lassen. Die möchte ich genauso betonen. Denn die haben die ganze Woche mit uns trainiert. Das ist für mich schwer, dann eine Entscheidung zu treffen, da du nicht weißt, in welche Richtung das Spiel kippt. Es war eine überragende Leistung vom ganzen Kader.“ Im aktuellen System sieht ihn sein Trainer entweder im Mittelfeld oder als Angreifer: „Er kann auch in der Mitte und im Sturm spielen. Er ist in engen Räumen gut, er hat eine unglaubliche Dynamik, auch mit dem Ball. Das ist seine Stärke.“
Abgang im Winter?
Trotz des Lobes von Miroslav Klose erscheint es derzeit fragwürdig, wen Okunuki beim Club verdrängen soll. Für eine der defensiven Positionen im Mittelfeld, die aktuell Caspar Jander und Jens Castrop einnehmen, fehlt es dem 25-Jährigen an Qualität im Spiel gegen den Ball. Um als „Zehner“ auflaufen, fehlt ihm die Kreativität eines Julian Justvans. Im Sturm sind Mahir Emreli und Stefanos Tzimas gesetzt. Dahinter wird auch weiterhin Lukas Schleimer als Joker zum Einsatz kommen. Gegen Fürth fiel zudem die Wahl auf Benni Goller, der mit seinen Tiefenläufen je nach Spielverlauf zumindest das nötige Spielerprofil mitbringt. Für Kurzeinsätze kann es natürlich auch beim Japaner immer reichen, mehr erscheint derzeit fraglich. Da Kanji Okunuki bereits gegen Ende der Sommertransferperiode als Verkaufskandidat galt, ist es umso wahrscheinlicher, dass sich sowohl Verein als auch Spieler im Winter mit dieser Thematik nochmal näher auseinandersetzen werden.
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