Kader-Baustelle erkannt und behoben?

Keine Achse und zahlreiche offene Kaderplätze: Dennoch hat der 1. FC Nürnberg eine der großen Schwächen der letzten Saison erkannt.

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Foto: FCN

FCN abgeschlagen auf Platz 18

In vielen Statistiken der Vorsaison schnitt der 1. FC Nürnberg unter den eigenen Erwartungen ab. Unter anderem auch im Gegenpressing. Kein Team verzeichnete hierbei eine geringere Intensität, folglich war der FCN auch das Team mit den wenigsten gewonnenen zweiten Bällen. Mit „Gegenpressing ist der beste Spielmacher der Welt“ machte Jürgen Klopp bereits 2012 auf die Wichtigkeit aufmerksam. Um Dominanz zu entwickeln und eine Angriffswelle aufrechtzuerhalten, bedarf es einem guten Gegenpressing. Bleibt dies aus, wie es beim Club vor allem in der Rückrunde 23/24 der Fall war, wird es schwierig, dominant Fußball zu spielen. Anstatt dem Gegner die Ruhepausen zu rauben, ließ man diesen zu häufig den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren oder schnell nach vorne umschalten. 

Darum war das Gegenpressing so schwach

Die Gründe für das schwache Verhalten nach Ballverlust sind vielseitig: keine ideale Positionierung im eigenen Ballbesitz durch zu große Abstände und die fehlende intrinsische Motivation, nach Ballverlust direkt nachzusetzen, sind anzuführen. Auch mangelnde Intensität und Fitness sowie die Frage der passenden Spielertypen führten zur Schwäche des 1. FC Nürnberg. Stärkster FCN-Spieler war Jens Castrop, der es mit 34 erfolgreichen Gegenpressingaktionen im Ligaranking auf Platz 26 schaffte. Lediglich Gyamerah war noch in den Top-100 der 2. Bundesliga vertreten, ansonsten suchte man vergeblich nach weiteren Spielern des Clubs.

Neuzugänge lassen Besserung erwarten 

Die Transfers des 1. FC Nürnberg lassen vermuten, dass auch die Club-Verantwortlichen gegen diese Baustelle aus der Vorsaison ankämpfen wollen. Im Zentrum verpflichtete man mit Caspar Jander und Rafael Lubach zwei Akteure, die durch eine hohe Workrate zu gefallen wissen. Linksverteidiger Danilo Soares ist durch seine Zeit in Bochum unter Thomas Reis und Thomas Letsch ohnehin an ein Spiel um zweite Bälle gewöhnt. Auch Flügelspieler Florian Pick kennt exakt dieses Element aus seiner Zeit in Heidenheim bestens. Insofern kann man  aktuell davon ausgehen, dass – auch aufgrund der Transfers – in puncto Intensität und Verhalten nach Ballverlust ein verbesserter Club zu sehen sein wird.

Ein Mosaikstein auf dem Weg zum Erfolg

Wie oben bereits erwähnt, sind aber nicht nur die richtigen Spielerprofile, sondern beispielsweise auch enge Positionierungen und eine gute Struktur im eigenen Ballbesitz für das Gewinnen von zweiten Bällen entscheidend. Klar ist auch, dass das Gegenpressing nur eine Spielphase im Spiel abdeckt und alleine noch lange keinen Erfolg garantiert. Allerdings ermöglicht und ermutigt es, in engen Räumen Fußball zu spielen, da das Risiko, dass ein Ballverlust zu Problemen führt, deutlich minimiert wird. Abzuwarten bleibt, welche Spielerprofile die restlichen Club-Neuzugänge mitbringen. In jedem Fall ist zu hoffen, dass zumindest einige davon schon sehr bald im Frankenland aufschlagen. 

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