Julian Kania – auf Anhieb Top-Torjäger bei Arminia

Vor der Saison wechselte Julian Kania von Nürnberg nach Bielefeld – eine richtige Entscheidung, wie die Torquote seiner ersten Profisaison zeigt. Selbst für eine seiner vermeintlichen Schwächen erhielt der 23-jährige Stürmer Lob vom Trainer.

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Kania: Tabellenzweiter und Arminias Top-Torschütze

Anfang August traf Julian Kania noch für den 1. FC Nürnberg – damals für die U23 in der Regionalliga Bayern. Über vier Monate später kann man eine Zwischenbilanz ziehen, die zeigt: Dem 23-Jährigen ist der Schritt in den Profifußball geglückt. Denn nur wenige Tage nach seinem Abschiedstreffer für den Club wurde sein Wechsel zum Drittligisten Arminia Bielefeld bekannt. Nicht nur angesichts der Tabellensituation, in der Bielefeld als punktgleicher Zweiter knapp hinter Tabellenführer Sandhausen steht, läuft es für Kania und Arminia gut. Der Torschützenkönig der Regionalliga Bayern ist mittlerweile auch der mit Abstand beste Torschütze der Ostwestfalen.

Kanias Topquote in der 3. Liga

Dass dafür „nur“ fünf Tore ausreichen und es hinter ihm nur zwei Spieler mit je zwei Treffern gibt, ist dabei nicht Kanias Problem. Schließlich kann sich seine Quote mehr als sehen lassen: Für seine fünf Treffer benötigte der Stürmer gerade einmal 448 Minuten, was einer Trefferquote von einem Tor pro 90 Minuten entspricht – die zweitbeste Quote unter allen Drittligaspielern mit mindestens drei Toren. Zudem wird Kania meist als Joker eingesetzt. Acht Einwechslungen stehen vier Startelfeinsätzen gegenüber, in denen er vier seiner fünf Saisontore erzielte. Zuletzt traf er auch erstmals als Joker per Elfmeter.

Kanias sukzessive Verbesserung im Saisonverlauf

Obwohl Kania noch nicht zum Stammpersonal zählt, hat er sich im Saisonverlauf sukzessive an die Startformation herangearbeitet. An den ersten sieben Spieltagen kam er nur als Joker auf insgesamt 108 Einsatzminuten ohne Torerfolg. All seine Startelfeinsätze und Tore erzielte er jedoch in den folgenden sieben Spieltagen der Saison. Seitdem ist die Arminia in der Liga ungeschlagen.

Wie sein xG-Wert zeigt, bringt sich Kania mit seinen Laufwegen und seiner Positionierung immer wieder in gefährliche Abschlusssituationen. Seine Schusspräzision ist sogar die beste aller 3. Liga-Spieler mit mindestens 10 Abschlüssen. In der Folge benötigte er bislang pro Tor im Schnitt nur 2,6 Schüsse. Zudem fungiert er mit über 10 Luftduellen pro 90 Minuten auch als Zielspieler, konnte immerhin zwei seiner fünf Tore per Kopf erzielen.

Lob für Kanias Spiel gegen den Ball

Neben seinen bekannten Torjägerqualitäten – Kania bringt sich immer wieder in gute Abschlusspositionen, platziert fast 70% seiner Schüsse aufs Tor und überzeugt daher auch bei der Chancenverwertung – konnte er sich bei DSC-Trainer Kniat nach seinem Dreierpack gegen Hannover II ein Lob für seine bereits in Nürnberg diskutierte Intensität abholen: „Jule musste sich um zwei Sechser kümmern – das hat er super gemacht. Deswegen bewerte ich nicht nur die drei Tore, sondern vor allem auch das Verhalten gegen den Ball.“

Kania mit Klose-Fußball

Bälle im Mittelfeld festmachen, um anschließend die Hereingaben selbst zu verwerten: Betrachtet man, wie Kania zwei seiner fünf Tore selbst einleitete, könnte man meinen, dass diese Spielweise auch ins Klose-System passen würde. Zumal dem FCN derzeit ohnehin eine echte Stürmeralternative von der Bank fehlt. Womöglich hätte Kania in dieser Saison also bereits Zweitligaminuten sammeln können.

Wechsel zur Arminia: richtige Entscheidung von Kania

Doch wie seine aktuelle Situation zeigt, scheint der Wechsel zu Arminia Bielefeld die absolut richtige Entscheidung gewesen zu sein. Angesichts des großen Sprungs von der Regionalliga in die 3. Liga sind seine fünf Tore eine respektable Ausbeute. Sollten Arminia Bielefeld und Julian Kania ihre Leistungen der letzten Wochen über den Rest der Saison konservieren können, könnte im Mai 2025 ein ostwestfälisches Team mit einem Torjäger von zweistelliger Ausbeute dastehen. Für beide Seiten könnte man dann von einer perfekten Saison sprechen.