FCN: Jens Castrop: Die Rückkehr des Zerstörers?

Erst auf den Spuren von Walter Frosch, nun die feine Klinge. Bei unangenehm zu bespielenden Elversbergern könnte jedoch wieder der "alte Jens Castrop" gefragt sein.

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Foto: fcn.de

Castrop auf Spuren von Walter Frosch

Vor nicht allzu langer Zeit konnte man Hochrechnungen anstellen, welche Rekorde Jens Castrop in Bezug auf kassierte Gelbe Karten in dieser Saison brechen könnte. Schließlich sah der 21-jährige Mittelfeldspieler in seinen ersten sieben Einsätzen gleich fünfmal die Gelbe Karte. Mit diesem Schnitt hätte er es mit St. Pauli-Urgestein Walter Frosch aufnehmen können, der in der 2. Bundesliga-Saison 1976/1977 stolze 18-mal verwarnt worden sein soll.

Seit Derby: filigraner Castrop

Dass Castrop in solche Sphären wohl nicht mehr aufsteigen wird, liegt daran, dass er sich seit dem sonst so hitzigen Frankenderby nicht mehr durch eine harte Gangart, sondern zunehmend durch seine spielerischen Qualitäten auszeichnet. Während der Achter mit einer Verdopplung seiner Dribblings phasenweise den filigranen Feingeist im FCN-Spiel gibt, hat er inzwischen seit sechs Pflichtspielen keine Gelbe Karte mehr gesehen. Eine für Castrop beeindruckende Serie, zumal er seit Beginn der letzten Zweitligasaison durchschnittlich rund alle 271 Minuten verwarnt wurde.

Aggressiver Castrop gegen intensive Elversberger?

Nun könnte beim anstehenden Auswärtsspiel der „alte Castrop“ wieder gefragt sein. Denn mit der SV Elversberg wartet auf den Club ein Gegner, der für seine hohe Intensität bekannt ist und bei sämtlichen Laufparametern – wie auch in der Tabelle – zum oberen Drittel der Liga gehört. Mit ihrer aggressiven Spielweise ist die Steffen-Elf dafür bekannt, den Gegner insbesondere im Mittelfeld in intensive Zweikämpfe zu verwickeln.

Duelle im Mittelfeld entscheidend

Umso präsenter wird das FCN-Mittelfeldzentrum um Jens Castrop agieren müssen. Nicht ohne Grund gewinnen die Elversberger die drittmeisten „zweiten Bälle“ und erzielen die zweitmeisten Tore nach gegnerischem Ballverlust. Damit diese Stärken nicht gegen den Club zum Tragen kommen, wird Castrop neben seiner neu entdeckten offensiven Ader auch wieder mit viel Aggressivität arbeiten müssen. Dass er dies trotz seiner ausbleibenden Verwarnungen nach wie vor beherrscht, zeigt die nahezu unveränderte Anzahl seiner gewonnenen Defensiv-Zweikämpfe.

Handlungsschnelligkeit gefragt

Vor allem seine Handlungsschnelligkeit bei 50:50-Bällen wird entscheidend sein, um zu beeinflussen, auf welches Tor sich das Spiel infolge dieser vielen Mittelfeldduelle bewegen wird. Werden diese Zweikämpfe verloren, ist damit zu rechnen, dass die Saarländer ihre vielen Pässe hinter die Abwehr spielen und möglichst schnell den Abschluss suchen. Heißen die Balleroberer jedoch Castrop oder Jander, so bietet dieses Spiel die ideale Gelegenheit, den tief startenden Tzimas in Szene zu setzen.

Erst Grätsche, dann Zuckerpass

Ob Gelbe Karte oder nicht: Jens Castrop wird es herzlich egal sein, sofern seine Mannschaft am Ende des Tages die drei Punkte einfährt. Trotzdem ist es bei den unangenehm zu bespielenden Elversbergern wahrscheinlicher, dass die ein oder andere Grätsche ausgepackt werden muss. Im Optimalfall vereint er dann das, was einen Box-to-Box-Spieler auszeichnet: harte, aber faire Balleroberung mit anschließendem Zuckerpass in die Tiefe.

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