Ein Kreis schließt sich
Am 34. Spieltag der Vorsaison stand Jan Reichert erstmals für den 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga im Tor. Trotz der 1:4-Niederlage war es für den 23-Jährigen ein besonderes Spiel. Vergangenes Wochenende kehrte er nun nach Hamburg an den Ort seines Debüts zurück und bestritt sein mittlerweile zwölftes Zweitligaspiel. So wirklich Alltag ist es für das Talent aber noch nicht, wie er nach dem Spiel erklärte: „Es ist immer noch eine unglaubliche Vorfreude auf die Spiele. Ich bin jede Woche sehr dankbar, hier spielen zu dürfen.“
Schnell angekommen
Der Sprung von der Regionalliga Bayern in die 2. Bundesliga ist ein sehr großer – auch für Torhüter. Die höhere Qualität der Gegner erschwert das Spiel. Unter anderem, da Hereingaben besser kommen und intensiver gepresst wird. „Die Präzision bei Flanken ist deutlich höher, die Spieler haben hier auch andere Laufwege“, erklärt Reichert. Umso bemerkenswerter, dass er sich in der neuen „Umgebung“ so schnell einfinden konnte und bislang konstant gute Leistungen abliefert. Dass er darüber hinaus in seinen jungen Jahren als dritter Kapitän fungiert, spricht ohnehin für sich.
Klose mit Lob
Auch Miroslav Klose zeigt sich von Reicherts Entwicklung beeindruckt: „Er macht es sehr gut und hat sich schon verbessert.“ Luft nach oben sieht sein Trainer noch im spielerischen Bereich: „Am Fußballerischen setzen wir weiter an, vor allem am linken Fuß. Das trainieren wir.“ Klose betont zudem, dass Reichert von seiner Zeit bei der Nationalmannschaft im Sommer profitieren konnte: „Das Gute ist, dass er alles aufsaugt. Er hat bei der Nationalmannschaft gesehen, was möglich ist und bekam gutes Feedback. Das pusht einen Spieler natürlich.“ Auch die Teamdynamik im FCN-Torwartteam rund um Reichert und Mathenia lobt Klose: „Wie die sich gegenseitig unterstützen und miteinander trainieren, ist fantastisch.“
System und Selbstvertrauen
Dass der FCN in den letzten Wochen verbessert agiert, erklärt Reichert als „Mischung aus allem“ und führt unter anderem das neue System sowie das gewonnene Selbstvertrauen an. „Es tut gut zu sehen, dass wir uns als Mannschaft etwas erarbeiten. Da gehört der ganze Staff dazu, die uns immer wieder gut vorbereiten und einen guten Plan mitgeben. Der Rest liegt an uns auf dem Feld.“
Entwicklung in Zahlen
Zu Saisonbeginn war der Nürnberger Spielaufbau noch von vielen langen Bällen geprägt. So spielte Reichert am 2. Spieltag keinen einzigen Abstoß flach und über die Hälfte seiner Abspiele waren lange Bälle. Gegen den HSV lieferte Reichert jetzt persönliche Bestwerte. 91 % seiner Pässe spielte der Torwart kurz, teilweise auch unter Gegnerdruck. Zudem wurde jeder Abstoß kurz ausgespielt. Eines von vielen Beispielen, die die starke Nürnberger Entwicklung der letzten Wochen unterstreichen.
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